Nach der Schulausbildung in Magdeburg studierte R. ab 1921 Musikwissenschaften in Marburg, Leipzig und Halle (bei Hermann Stephani, Hermann Abert, Friedrich Blume, Arnold Schering und Hans Joachim Moser), daneben auch Philosophie und Pädagogik. 1927 promovierte er in Halle bei Schering. Außerdem absolvierte er ein Musikstudium am Leipziger Konservatorium. R. wirkte anschließend als Musikkritiker in Görlitz (1929–33), Magdeburg (1933–36) und Heidelberg (1943–44, ab 1949). In den Volkshochschulen Görlitz und Magdeburg unterrichtete er Musikgeschichte. In Magdeburg wurde R. Musikberater für den Regierungsbezirk Magdeburg und Städtischer Musikbeauftragter, 1937–43 leitete er die Kulturabteilung im Magdeburger Volksbildungsamt. R. war Mitglied des Prüfungsausschusses für die Privatmusiklehrerprüfung. 1943 erfolgte die Einberufung in die Wehrmacht. Ab 1949 wirkte er als Dozent an der Hochschule für Musik in Heidelberg (bis 1969) und als Leiter des städtischen Volksbildungsamtes. R. schrieb für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften (Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg, Montagsblatt der Magdeburgischen Zeitung, Signale für die Musikalische Welt, Zeitschrift für Musik, Musica) über Musik und Musiker des 18. bis 20. Jahrhunderts. Seine 1937 publizierte populäre Musikgeschichte Magdeburgs ist neben der Arbeit Erich Valentins ein Standardwerk.

Werke: Erhard Bodenschatz und sein Florilegium Portense, Diss. Halle 1927; Magdeburg als Musikstadt, in: Fs. zum Magdeburger Musikfest, 1935, 5–13; Musik und Musiker in Magdeburg, 1937; Helmuth Osthoff u. a. (Hg.), Heinrich Grimm, ein mitteldeutscher Musiker, in: Fs. Arnold Schering. Zum sechzigsten Geburtstag, 1937, 180ff.; Magdeburger Musikantennot zu Mozarts Zeit, in: Gaumusikwoche Magdeburg-Anhalt, 1938, 27f.; Singendes Magdeburg, in: Festführer zum 2. Gausängerfest Sachsen-Anhalts, 1939, 8–12; Telemann in heutiger Schau. Zum ersten Zehnt der Neuausgabe seiner Werke, in: Musica, H. 11, 1957, 620–624; Einführung in die Geschichte der Musikerziehung, 1970, ³1983.

Literatur: New Grove 16, 6; Riemann 2, ¹²1960, 510; dass., Erg.-Bd. 2, 1975, 486.

Ralph-J. Reipsch

letzte Änderung: 03.03.2005