Quaritsch, Johannes Werner
geb. 18.02.1882 Magdeburg,
gest. 08.01.1946 Magdeburg,
Orgelvirtuose, Komponist, Pianist, Musikpädagoge.

Der Sohn des Eisenbahnsekretärs Otto Q. besuchte in Magdeburg die Realschule und nahm daselbst von 1891 bis 1895 Musikunterricht (Richard Lange, Klavier). Von 1895 bis 1904 besuchte er dort auch das Sannemannsche Konservatorium (Max Sannemann, Rudolf Fischer, Hermann Lafont, Theophil Forchhammer). Von 1903 bis 1905 wirkte er als zweiter Domorganist in Magdeburg und unternahm ab 1912 Konzertreisen. Q. betätigte sich in erster Linie als Musikpädagoge (Klavier, Orgel, Theorie, Musikgeschichte usw.). Von 1920 bis 1945 war er Direktor des Magdeburger Konservatoriums der Tonkunst (Große Klosterstraße 17). 1923 schloß er in Hettstedt die Ehe mit Gertrud-Marie Q., geb. Hoffmann, die fortan als Lehrerin für Violine in Q.s Konservatorium wirkte. Q.s Schule gehörte zu den wichtigen musikalischen Bildungsstätten Magdeburgs.

Werke: Mss.: Die Bergknappen, Romantische Oper in 2 Aufzügen (Theodor Körner; 1918–26); Das Fischermädchen, Musikdrama in einem Aufzug (Theodor Körner, 1928); Alfred der Große, Große Oper in 2 Aufzügen (Theodor Körner); 6 Sinfonien in e (1928), A, c (1930), D, E und F; Sinfonische Legende für großes Orchester (1930); Konzertouvertüre für großes Orchester in C-Dur; Klavierkonzert e-Moll; 16 Sonaten für Klavier; 3 Sonaten für Klavier und Violine; 4 Sonaten für Violine; 2 Klaviertrios in G und Es; Streichquartett a-Moll, Lieder, Klavierstücke.

Nachlaß: Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung Magdeburg.

Literatur: Erich H. Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929, 1099; Hesses Musik-Kalender 53, 1931, 831, 836; ebd. 61, Bd. 2, 1939, 102, 107.

Ralph-J. Reipsch

letzte Änderung: 19.08.2004