Hennig, August Hermann
geb. 1852 Hamburg,
gest. 12.11.1925 Magdeburg,
Oberingenieur, Dampfmaschinenkonstrukteur.

Nach dem Schulbesuch und einer anschließenden Lehre absolvierte H. eine Maschinenbauausbildung an der 1865 gegründeten Staatlichen Gewerbeschule in Hamburg. Er trat 1882 als Konstrukteur in die Maschinenfabrik R. Wolf in Buckau bei Magdeburg ein und arbeitete bereits in der letzten Phase der Entwicklung der ersten Wolfschen Verbunddampflokomobile (1883) mit. H.s Schaffen fiel in die Zeit der Blüte des Unternehmens, das 1872 bereits eine Erweiterung in der Feldstraße in Buckau, 1883 eine weitere große Halle sowie 1887 eine große Montagehalle errichtete und schließlich 1902 mit dem Bau des neuen Werkes in Salbke mit der eigenen Dreschmaschinenkonstruktion und -produktion begann. Der ledige H. war mit Leib und Seele einer der bekanntesten Dampfmaschinenkonstrukteure im Wolfschen Unternehmen. Er besaß wesentlichen Anteil an den Entwicklungsetappen von der Einzylinder-Auspufflokomobile mit einem Kohlenverbrauch von 1,25 kg über die Verbund-Auspufflokomobile mit 1,05 kg bis zur Verbund-Kondensationslokomobile mit 0,78 kg (bezogen auf eine PS-Stunde Arbeit bei 10 bar Betriebsdruck). Er war auch an der konstruktiven Erstellung der Unterlagen des 1892 gelieferten Magdeburger Pumpwerkes auf dem Cracauer Anger beteiligt, das sich durch die Genauigkeit der Dampfzuführung und den geräuschlosen Gang der Maschine auszeichnete. H. verstarb 73jährig am Reißbrett.

Literatur: Karl Heilmann, Die Entwicklung der Lokomobile von R. Wolf in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht, in: VDI-Zs. 1906, 313, 446, 478; Conrad Matschoss, Die Maschinenfabrik R. Wolf Magdeburg-Buckau 1862–1912, 1912, 55–66; 100 Jahre Buckau-Wolf, Die Geschichte unseres Hauses, 1938, 138 (*B).

Werner Hohaus