Der Sohn des Direktors der Mühlhäuser Vereinsbank legte am Gymnasium seiner Heimatstadt als Primus omnium das Abiturexamen ab und studierte anschließend evangelische Theologie an den Universitäten in Berlin, Marburg und Halle. W. war zunächst als Vikar in Calbe tätig, später als Hauslehrer in Stuttgart. 1905 kehrte er an die Universität Halle zurück, nahm ein Studium der Pädagogik auf und erwarb die Lehrbefähigung in den Unterrichtsfächern Deutsch, Hebräisch und Religion. Nach der Beendigung einer kurzzeitigen Tätigkeit in Aschersleben wurde W. im April 1907 als Oberlehrer an das Domgymnasium nach Magdeburg berufen. 1916 erhielt er hier als einer der letzten Oberlehrer den Professorentitel. 1921 zum Oberstudienrat und offiziellen Stellvertreter des Direktors ernannt, wechselte W. 1935 als Hilfsarbeiter an das Provinzialschulkollegium in Magdeburg. Nach dem Ende des II. Weltkrieges übernahm W., seit Anfang 1946 Oberstudiendirektor, als Nachfolger des suspendierten Hermann Lohrisch die Leitung des Domgymnasiums in Magdeburg. Der hochverdiente Pädagoge, dessen methodische Vermittlung religionsgeschichtlicher Inhalte besonderes Ansehen genoß, wurde Ende August 1949 aus dem Amt gedrängt und das Domgymnasium unter dem neuen Leiter in Humboldt-Oberschule umbenannt. Während seines Ruhestandes unterrichtete W. deutsche Sprache an der Staatlichen Ingenieurschule in Magdeburg.

Literatur: Alfred Laeger, Gedenkschrift Dom- und Klostergymnasiums Magdeburg 1675–1950, 1964, 18, 51 (*B).

Kerstin Dietzel

letzte Änderung: 02.03.2005