Zacharias (Zachariä),
Johann Friedrich Lebrecht |
Z. war der Sohn des Sandersleber Bürgers und Organisten Johann Andreas Daniel Z. Über seine Kindheit und seine berufliche Ausbildung ist nichts Näheres bekannt. Er trat zunächst in Magdeburg als Organist der Französisch-Reformierten Gemeinde in Erscheinung. Um 1780 wirkt er als Pianist und Violinist in Konzerten in Magdeburg mit. Nach dem Tode Johann Heinrich Rolles wurde er Anfang 1786 als dessen Nachfolger Kantor an der Altstädtischen Schule und Director Musices. Auch die von Rolle gegründeten Konzerte im Seidenkramerinnungshaus fanden unter seiner Leitung ihre Fortsetzung. Von seinen heute fast vollständig verschollenen Kompositionen wissen wir u. a. aus Anzeigen in der zeitgenössischen Magdeburger Presse. Die Magdeburgische privilegierte Zeitung nennt z. B. 1786 “Trauerkantate auf den Tod Friedrich II”; 1787 “Der May” (Kantate nach Karl Wilhelm Ramler); 1788 “Paßion”; 1790 “Hymnus auf Gott” 1. und 2. Tl., vollständig aufgeführt 1793 (nach Friedrich von Koepcken); 1794 “Neue Paßion”; 1796 “Scolien, oder Gesänge bey freundschaftlichen Mahlen” (nach Koepcken); 1798 “Kirchenmusik zur Einweihung der Orgel in St. Katharinen”. Ob er sein Vorhaben, ab Mai 1799 eine Singeschule in Magdeburg einzurichten, in die Tat umsetzte, ist heute nicht mehr festzustellen.
Werke: s. o.
Literatur: Hobohm, Bd. 1; Ernst Ludwig Gerber, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler, Bd. 4, 1814; Lutz Buchmann, Friedrich Wilhelm Rust (1739–1796) – Untersuchungen zu seinem Liedschaffen und seinem Beitrag zur Überlieferung der Werke Johann Sebastian Bachs, Bd. 1, Diss. Halle 1987, 183.
Lutz Buchmann