Werner, Karl
geb. 10.09.1905 Groß Ammensleben,
gest. 23.03.1998 Haldensleben,
Arbeiter, Bildhauer, Maler.

Nach der Volksschule war W. als Landarbeiter, Steinsetzer und Zimmermann tätig. Der aktive Arbeitersportler (Ringen) trat 1923 in die KPD und den Roten Frontkämpferbund ein und lieferte in dieser Zeit schon Karikaturen für die Parteipresse. 1944 wurde W. von den Nationalsozialisten als Mitglied der Gruppe des Nationalkomitees Freies Deutschland um Martin Schwantes gemeinsam mit dem Maler Hermann Bruse in Magdeburg verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt. Der Einmarsch amerikanischer Truppen kam dem Urteil und seiner Vollstreckung zuvor. W., nach Ende des Krieges Vollinvalide, qualifizierte sich als Autodidakt zu künstlerischer Tätigkeit. Er wurde Schöpfer zahlreicher bemerkenswerter Reliefs, Skulpturen, Büsten und z.T. großformatiger Gemälde und Zeichnungen. Er gestaltete die Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus in Haldensleben und Hundisburg. Seine Arbeiten wurden in der Sowjetunion (Moskau), in China und Korea ausgestellt. Bei der Kunstausstellung in Berlin 1957 erhielt er den ersten Preis. Bemerkenswert sind auch seine Büsten von Ernst Thälmann (1956), Jenny Marx (1969) sowie Skulpturen von Bäuerinnen und Bauern. 1965 wurde W. mit der Medaille “Kämpfer gegen den Faschismus” und 1977 mit dem Vaterländischen Verdienstorden der DDR in Bronze ausgezeichnet.

Literatur: Materialsammlung Ostostfalen-Archiv, Hundisburg.

Karl Schlimme

letzte Änderung: 02.03.2005