Alvensleben, Reimar Constantin von
geb. 26.08.1809 Eichenbarleben/Kreis Wolmirstedt,
gest. 28.03.1892 Berlin,
General der Infanterie.

A., Sohn des Oberstleutnants Gebhard Johann v. A. und Bruder des Gustav v. A., trat nach dem Besuch des Pädagogiums des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg in das Kadettenkorps in Berlin ein und wurde 1827 Sekondelieutenant. Als Hauptmann und Kompaniechef nahm er 1848/49 an den Straßenkämpfen in Berlin und Dresden teil. Von 1853 bis 1856 wirkte er als Major im Generalstab des IV. Armeekorps in Magdeburg. Der Generalmajor (seit 1864) und Kommandeur der 2. Garde-Infanteriebrigade trug 1866 durch sein selbständiges Handeln zum Sieg der preußischen Truppen in der Schlacht bei Königgrätz bei. Im deutsch-französischen Krieg war sein energisches Eingreifen als Kommandeur des III. preußischen Armeekorps in den Grenzschlachten von Spichern, Vionville und Mars-la-Tour von strategischer Bedeutung. Dadurch konnte der Abzug der Franzosen von Metz nach Westen verhindert werden. Erfolgreich operierte er auch an der Loire in den Schlachten bei Orleans und Le Mans. 1873 schied er auf eigenen Wunsch als General der Infanterie aus der Armee aus. Ein Fort der Festung Metz wurde nach ihm benannt. A., mit höchsten Orden ausgezeichnet, war ein bewährter Truppenführer, der sich als Feldherr durch Selbständigkeit, Kühnheit und Entschlußfreudigkeit auszeichnete.

Literatur: ADB 45, 756–758; Mitteldt Leb 2, 291–306 (B); Priesdorff 7, 263–269 (B); Thilo Krieg, C. v. A, General der Infanterie. Ein Militärisches Lebensbild, 1903 (*B); Hellmut Kretzschmar, Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlechte v. A. seit 1800, 1930, 134–138.

Martin Wiehle