Märtens, Otto Philipp
geb. 23.01.1736 Biere bei Schönebeck,
gest. 1831 Magdeburg,
Komponist, Organist.

Der Kantorssohn M. wirkte von 1758 (endgültige vertragliche Bindung erst am 06.01.1763) bis 1791 als Organist am Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg. Wegen unbefriedigender Besoldung suchte er nach beruflicher Veränderung und bewarb sich zweimal erfolglos um die Magdeburger Domorganistenstelle (1766, 1776). 1791 wechselte M. schließlich an die Magdeburger Johanniskirche, in der sich das zweitgrößte Instrument des bedeutenden Hamburger Orgelbauers Arp Schnitger befand. M. blieb bis zu seinem Tod Johannisorganist in Magdeburg. Aus Altersgründen erhielt er 1825 Johann Andreas Seebach zum Adjunktus, der sein Nachfolger wurde. In dem von Carl Friedrich Cramer herausgegeben Magazin der Musik wird M. als “unser stärkster Orgel-Spieler”, sowie als “einer unserer geschmackvollsten Clavierspieler und beliebter Komponist” hervorgehoben.

Werke: französisches Singspiel Le retour du camp; weltliche und geistliche Kantaten (alle Werke nicht erhalten).

Literatur: Carl Friedrich Cramer, Magazin der Musik 2, 1784, 1. Hälfte, 41f. (W); August Böhringer, Blüthenkränze in Poesie und Prosa, 1829, 105f., 188–191; Vf., … auf eine wohlfeile Art das Vergnügen der Musik zu gewähren, in: Kloster Unser Lieben Frauen Stift. Pädagogium. Museum, 1995, 223–234; Wolf Hobohm, Die Musik in der Johanniskirche zu Magdeburg, in: Die Pfarr- und Ratskirche St. Johannis zu Magdeburg, 1998, 69–79.

Archivalien: LHASA: Rep. A 4f Kloster Unser Lieben Frauen VIII Nr. 8; Rep A 12 Spec. Magdeburg Nr. 17, vol. II.

Brit Reipsch

letzte Änderung: 28.02.2005