Günther, Albert Germanus Bernhard
geb. 26.01.1844 Neuhaldensleben,
gest. 23.05.1916 Aachen,
Kaufmann.

Der Sohn des Albert G. besuchte kurzzeitig das Gymnasium in Magdeburg, siedelte aber 1860 mit seiner Familie nach Berlin um. Hier absolvierte er zunächst eine kaufmännische Ausbildung und studierte neue Gerberei-Verfahren, war anschließend als Kaufmann im Geschäft seines Vaters tätig und wechselte Ende der 1860er Jahre in eine renommierte Lederwarenfabrik nach Hervé (Belgien), in der er bald eine leitende Stellung einnahm. Nach Teilnahme am deutsch- französischen Krieg 1870/71 zog G. nach Aachen und kaufte und betrieb dort eine eigene Lederfabrik, die später durch Zweigwerke in Raeren und Eupen vergrößert wurde. G. war zeit seines Lebens eng mit seiner Heimatstadt verbunden, setzte wiederholt Stiftungen ein und gab großzügige Spenden für den Vaterländischen Frauenverein, die Volksschule, die Kinderbewahranstalt, den Waisen-Verein u. a. wohltätige Einrichtungen und Vereine der Stadt Neuhaldensleben. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm 1914 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Neuhaldensleben verliehen.

Literatur: Beilage zum Neuhaldensleber Stadt- und Landboten, Nr. 2, 1931 (B).

Bildquelle: *Museum Haldensleben.

Sandra Luthe