Grünewald, Wilhelm
geb. 15.02.1814 Hundisburg,
gest. 16.10.1877 Neuhaldensleben,
Porzellanmaler.

Der Sohn des Mittelmüllermeisters Wilhelm G. soll von Geburt an taubstumm gewesen sein und kam daher, obwohl einziger Sohn, für die Übernahme des väterlichen Betriebes nicht in Frage. Wohl wegen seiner künstlerischen Begabung wurde er Maler in der 1824 gegründeten Porzellanmanufaktur von Johann Gottlob Nathusius in Althaldensleben und spezialisierte sich hier auf die Darstellung von Landschaften und Ortsansichten. Nach Stillegung der Manufaktur 1851 siedelte er nach Neuhaldensleben über, wo er zunächst in einem Porzellangeschäft einer Frau Becker, später in der Siderolithfabrik Lonitz tätig war. In Neuhaldensleben bemalte (veredelte) er Porzellan auswärtiger Manufakturen und schuf zahlreiche Temperabilder. Seine Darstellungen vermitteln ein anschauliches Bild der Biedermeierzeit und der folgenden Jahrzehnte.

Ulrich Hauer