Gerike, Auguste Marie,
geb. Rudeloff
geb. 12.11.1848 Neuhaldensleben,
gest. 21.09.1931 Neuhaldensleben,
Stifterin.

Die als jüngste Tochter eines Bäckermeisters geb. G. widmete ihr Leben den Hilfsbedürftigen der Stadt. Zum Andenken an ihren 1896 verstorbenen Mann Karl G., der seit 1865 Maschinentechniker und Teilhaber der Steingutfabrik von Friedrich Schmelzer war, stiftete sie 1906 aus dem Familienvermögen einen Betrag von 60.000 Mark zur Errichtung eines neuen Baus für die Neuhaldensleber Kleinkinderbewahranstalt (Kaiserstraße). Der Magistrat stellte den Bauplatz unentgeltlich zur Verfügung, so daß die Einrichtung für noch nicht schulpflichtige Kinder von Arbeitern sowie bedürftige Waisenkinder 1910 unter dem Namen “Karl Gericke-Haus der Kleinkinderbewahranstalt” eröffnet werden konnte. Aus den zum Bau nicht benötigten Mitteln wurde eine “Karl G.-Stiftung” eingesetzt, deren Zinserträge zur Unterhaltung der Kleinkinderbewahranstalt verwendet wurden. Dieses Haus wurde später mit G.s Zustimmung in ein modern ausgestattetes städtisches Krankenhaus umgewandelt und 1921 der Stadt Neuhaldensleben übergeben, während die Kinderbewahranstalt in das alte Krankenhausgebäude zog. G. unterstützte auch in der Folge zahlreiche gemeinnützige Vereine. Für ihre Verdienste auf sozialem Gebiet, um die Sorge für hilfsbedürftige Kinder und Familien und als Dank für dieses Lebenswerk erhielt sie 1914 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Neuhaldensleben.

Literatur: Wochenblatt Neuhaldensleben vom 27.02.1906; Stadt- und Landbote vom 11.11.1928 (B).

Sandra Luthe