Der ausgebildete Ingenieur kam noch vor dem I. Weltkrieg nach Sumatera (Sumatra) und begann hier ein abenteuerliches Leben. Er arbeitete zunächst als Goldwäscher, später wie Hermann Kunstler als Pflanzensammler und Tierfänger, der Zoologische Gärten der Alten und Neuen Welt mit Großwild wie Elefanten und Raubkatzen belieferte. Im Auftrag einer nordamerikanischen botanischen Versuchsstation in Indonesien suchte und fand er in den tropischen Wäldern Nord-Sumatras die Stammform der Dattelpalme. Später war D. in und um die Metropole Medan ansässig. Nach der in jungen Jahren geschlossenen Ehe mit einer Eingeborenen, die später zu ihrem Stamm zurückging, heiratete D. die Lehrertochter Katharina Zabel aus Uhrsleben, die 1922 zu ihm nach Sumatra reiste. Im II. Weltkrieg wurde die Familie von den Holländern interniert und war japanischem Bombardement ausgesetzt. Bis zum Sturz der holländischen Kolonialmacht in Indonesien stand D. als Bauleiter in holländischen Staatsdiensten und war technischer Leiter und Prokurist einer Naturkautschukfabrik. 1949 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und siedelte sich in Uhrsleben an. Hier war D. langjährig als Sparkassen-Rendant und örtlicher Naturschutzhelfer tätig. D. hinterließ zahlreiche kulturhistorisch wertvolle Fotos sowie handschriftliche Berichte und Geschichten, die auf eindrucksvolle Weise Lebens- und Arbeitsverhältnisse in einer fernen Welt dokumentieren.

Nachlaß: Familie Dombrowa, Uhrsleben (privat): Fotos und Mss.

Literatur: Karl Schlimme, Drei Forscherpersönlichkeiten – in der Heimat, in der Welt – bei uns geboren, bei uns begraben …, in: Js. des Kreismuseums Haldensleben 33, 1993, 45–47 (B).

Karl Schlimme

geändert: 09.06.2004