Biemüller, Wilhelm, Dr.
phil. |
Nach dem Besuch der Oberrealschule in Köln nahm B. 1917/18 am I. Weltkrieg teil, besuchte 1918/19 das Lehrerseminar in Moers, war 1919/20 Schulamtsbewerber in Rheinhausen und hielt sich 1922/23 zu Studienzwecken in Köln auf. Bereits 1919 gründete B. die Ortsgruppe des Bundes der freien Schulgesellschaften in Rheinhausen und stand ihr bis 1922 vor. 1923 initiierte er die Gründung von weltlichen Sammelschulen in den Kreisen Moers und Linker Niederrhein, fungierte als Gemeindeverordneter, gehörte der örtlichen Schuldeputation an und war als Leiter der Sammelschule Rheinhausen-Friemersheim tätig. Nachdem ihm 1924 wegen kommunistischer Betätigung die Rückkehr in das belgische Besatzungsgebiet verwehrt wurde, promovierte B. 1924–27 an der Universität Leipzig. 1927–29 war er Konrektor der Sammelschule Solingen und trat 1928 wegen Ablehnung der Sammelschule durch die KPD zur SPD über. Ab 1929 war B. in Magdeburg als Rektor der Neustädter II. Sammelschule und Mitglied verschiedener pädagogischer und politischer Institutionen tätig und wurde im September 1933 wegen kommunistischer Agitation entlassen. B. schlug sich zunächst als Privatlehrer und Straßenhändler, später als Wehrmachtsdolmetscher durch. 1944/45 wurde er Gefreiter der Sicherheitspolizei. Im August 1945 rehabilitiert, war B. als Vorgänger von Margarete Behrens kurzzeitig Städtischer Schulrat, dann Oberregierungs- und Schulrat und Leiter der Neulehrerausbildung in Magdeburg. Er siedelte vermutlich 1950 nach Köln über.
Archivalien: StadtA Magdeburg: Rep. 41, Sign. 228.
Bildquelle: StadtA Magdeburg: PA.
Reinhard Bergner