Schoenian, Hermann Otto Julius, Dr. theol. h.c.
geb. 04.10.1858 Roennebeck/Kreis Ruppin,
gest. 23.11.1938 Potsdam,
evangelischer Pfarrer.

Der Sohn des Roennebecker Pastors S. studierte 1879–83 evangelische Theologie in Berlin. Als Kandidat war er Inspektor des theologischen Studentenkonvikts Johanneum in Berlin und kurzzeitig Hilfsprediger in Berlin, Liebenwalde und Driesen. Nach seiner Ordinierung 1885 war er als zweiter Prediger in Oranienburg tätig. 1894 wechselte er nach Magdeburg und wurde zweiter, ab 1924 erster Prediger der Deutsch-Reformierten Gemeinde. Seit 1897 war S. Vorstandsmitglied des Magdeburger Zweigvereins, seit 1905 Mitglied des Hauptvorstandes des Gustav-Adolf-Vereins und von 1905–30 Herausgeber des Gustav-Adolf-Monatsblattes. Er gehörte dem Vorstand der reformierten Kreissynode Halle-Magdeburg und der Magdeburger Stadtmission an, war Vorsitzender des Magdeburger Pfarrervereins und gleichzeitig Zweiter Vorsitzender des Provinzial-Pfarrer-Vereins. S. erwarb sich durch seine seelsorgerliche Tätigkeit in der Gemeinde sowie durch sein Engagement in verschiedenen Organisationen und in der Magdeburger Diakonie hohes Ansehen. Durch eine Vielzahl von Vorträgen im Deutsch-Reformierten Kirchenverein und auf Synoden wurde er allseits geachtet und seine fundierte Meinung anerkannt. Gemeinsam mit Ralph Meyer leitete er den Neubau der Deutsch-Reformierten Kirche am Nordpark und 1899 den Umzug der Gemeinde in diese Kirche. 1925 wurde ihm durch die Universität Halle die theologische Ehrendoktorwürde verliehen. Ab 1933 lebte S. im Ruhestand in Potsdam.

Werke: s. o.

Literatur: Ralph Meyer, Geschichte der Deutsch-Reformierten Gemeinde zu Magdeburg von den Anfängen bis auf die Gegenwart, Bd. 2, 1914, 64–66 (*B).

Henner Dubslaff