Maenß, Matthias, Dr. theol. h.c.
geb. 11.09.1777 Wahnheim am Rhein,
gest. 14.04.1852 Magdeburg,
evangelischer Pfarrer, Oberkonsistorialrat.

Der Vater war Landwirt und betrieb eine Böttcherei. M. absolvierte das Gymnasium und 1796–1800 ein Studium der evangelischen Theologie in Duisburg. Nach dem Studium kurzzeitig als Hauslehrer tätig, wurde M. 1801 in Hückelhofen im Herzogtum Jülich ordiniert und ins Pfarramt eingeführt. Ab 1808 war M. als Pfarrer in Üdem und Kervenheim tätig, während der Napoleonischen Kriege hatte er gleichzeitig die Stelle eines Brigadepredigers in der preußischen Armee inne. Durch das Generalgouvernement in Aachen wurde er zum Schulorganisations-Kommissarius der protestantischen Gemeinden des Bezirkes Cleve ernannt. 1817–26 war er Superintendent von Cleve. Ab 1826 berief ihn das Königlich preußische Ministerium zum Konsistorialrat und Superintendenten in Magdeburg und zum zweiten Prediger der Deutsch-Reformierten Gemeinde. 1832–51 war er zweiter Domprediger in Magdeburg. Die Universität Halle verlieh ihm anläßlich des Reformationsjubiläums 1842 in Würdigung seines Gesamtwirkens die Würde eines Ehrendoktors der Heiligen Schrift. Vom preußischen König erhielt er ebenfalls 1842 den Roten Adlerorden 2. Klasse und die Würde eines Oberkonsistorialrates. M. setzte sich stark für den Beitritt der reformierten Gemeinden zur Altpreußischen Union und für die Einführung der unierten preußischen Kirchenagende ein, konnte sich jedoch bei den Reformierten nur teilweise durchsetzen. Er versuchte auch, den Begriff “Evangelisch-christliche Gemeinde” einzuführen, was ihm nicht gelang.

Literatur: Ralph Meyer, Geschichte der Deutsch-Reformierten Gemeinde zu Magdeburg von den Anfängen bis auf die Gegenwart, Bd. 2, 1914, 25ff. (*B).

Archivalien: AKPS: Rep. A, Spec. P, M 495 (PA).

Henner Dubslaff

letzte Änderung: 28.02.2005