Lionnet, Albert Ralph Benjamin
geb. 07.08.1808 Berlin,
gest. nach 1858 Berlin,
evangelischer Pfarrer.

Der Sohn des Berliner Malers Jean Baptiste Felix L. absolvierte das französische Gymnasium in Berlin und studierte anschließend an der Berliner Universität Theologie bei Johann August Wilhelm Neander. Ab 1833 war er Hilfsprediger in Strassburg/Uckermark. Dort wurde er 1835 ordiniert und arbeitete bis 1839 als Pfarrer. 1839–51 war er Prediger der Französisch-Reformierten Gemeinde Magdeburg. Er unterrichtete gleichzeitig ab 1847 am Magdeburger Domgymnasium. L. war strenger Calvinist und revidierte in seiner Amtszeit die Form der Presbyterwahlen sowie die Kontrolle der Finanzen und reorganisierte die kirchliche Armenpflege. Damit führte er die Französisch-Reformierte Gemeinde wieder auf die ursprünglich durch Calvin festgelegte Ordnung zurück. 1848 stand er in Grundüberzeugung zum Königtum und gegen jede Revolution. Er machte sich durch seine kompromißlose Haltung im Presbyterium und in der Gemeinde unbeliebt und verließ Magdeburg. Ab 1851 war er Prediger in der französischen Gemeinde Berlin-Luisenstadt.

Werke: Übersicht der christlichen Lehre für den Unterricht evangelischer Confirmanden, 1842; Worte der Weihe, 1842; Worte der Warnung, 1847; (Bearb.) Heinrich Kiepert, Bibel-Atlas nach den neuesten und besten Hülfsquellen, 21858.

Literatur: Henri Tollin, Geschichte der Französischen Kolonie von Magdeburg, Bd. III, Abt. 1C, 1894, 292–299 (*B).

Henner Dubslaff