Leeke, August Ferdinand
geb. 07.04.1859 Burg,
gest. 16.11.1937 München,
Zimmermann, Kunstmaler, Illustrator.

Von Beruf Zimmermann und mit 19 Jahren bereits Geschäftsführer und technischer Leiter eines großen Baugeschäfts, reiste L. 1881 22jährig nach Berlin, um Malerei zu studieren. Nachdem er auf der dortigen Akademie keine Aufnahme fand, ging er im Herbst des gleichen Jahres nach München und wurde Schüler der Münchner Akademie der Bildenden Künste. L. studierte sechs Jahre bei Alois Gabl, Johann Caspar Herterich, Alexander Wagner und Alexander von Liezen-Mayer. Er malte anfangs altgermanische Motive und Porträts. Seine Vorbilder waren Adolph Menzel, Rubens, Rembrandt und Arnold Böcklin. Das Hauptwerk L.s aber sind Bilder mit Motiven aus dem Gesamtwerk Richard Wagners. Insgesamt schuf er 55 Bilder dieser Art. Er fertigte drei zu ihrer Zeit sehr beliebte Mappenwerke mit Szenen aus Wagneropern und gestaltete zudem Kunstpostkarten und Illustrationen für Familienzeitschriften, u. a. für Die Gartenlaube und Deutsche Heldensagen. Viele seiner Werke, die sich im in- und ausländischen Privatbesitz befanden, wurden durch den II. Weltkrieg vernichtet. Einige der Bilder sind im Wagnermuseum in Tribschen bei Luzern und in der Wagnerstadt Bayreuth zu besichtigen. Am 12.01.1998 schenkte ein Privatmann der Stadt Burg ein L.-Gemälde aus dem Jahre 1930 mit einem Motiv aus dem “Fliegenden Holländer”.

Werke: Richard Wagner-Werk. Ein Bildercyclus (2 Bde), 1894/95, Neuauflage 1983 (Text: Franz Muncker); Ein Königstraum, 1900 (Text und Musik: Victor von Fritsch).

Literatur: Thieme/Becker 22, 543; Franz Neudert, Deutsches Zeitgenossen-Lexikon, 1905, Sp. 853; Gaby Müller, Fliegender Holländer ziert unerwartet alten Rathaussaal, in: Volksstimme Burg vom 31.01.1998; Paul Nüchterlein, Ein Bild von F. L. hängt im Rathaus, Volksstimme Burg vom 19.08.2000.

Bildquelle: Sammlung Paul Nüchterlein, Burg (privat).

Paul Nüchterlein

letzte Änderung: 10.02.2005