Latzke, Johannes Gerhard
geb. 02.01.1929 Mücheln/Geiseltal,
gest. 10.06.1994 Magdeburg,
katholischer Theologe.

L. wurde 1952 auf der Huysburg/Halberstadt zum katholischen Priester geweiht. Er war Seelsorger in Blankenheim (1952), Aschersleben (1955) und Köthen (1963). Als in Magdeburg-Hopfengarten (Reform) ein großes Neubaugebiet entstand, wurde er dort 1969 der erste Seelsorger und sammelte die Gemeinde. Versammlungsort war lange Zeit in ökumenischer Gastfreundschaft die Christuskirche der evangelischen Gemeinde in Magdeburg-Hopfengarten. Weil in der DDR kirchliches Leben nur “am Rande geduldet werden” sollte, konnte trotz langer Verhandlungen auch nur am Rand des Neubaugebietes im Rahmen des kirchlichen Sonderbauprogramms eine Kirche mit Gemeindezentrum gebaut und 1985 eingeweiht werden. Das Sonderbauprogramm war ein kirchliches Projekt in der ehemaligen DDR, um angesichts der wirtschaftlich maroden Situation mit Devisen Kirchenbauten errichten zu können. Aus ideologischen Gründen war die DDR zunächst nicht bereit, der Kirche Baukapazitäten zur Verfügung zu stellen. Bischof Johannes Braun erhob 1989 “St. Adalbert” zur Pfarrei, deren Pfarrer L. bis zu seinem Tode blieb. Von 1972 bis 1993 war L. Bezirkspräses der Kolpingfamilie für den Bezirk Magdeburg. Als solcher arbeitete er eng mit Pfarrer Heinrich Behrens zusammen.

Archivalien: ZBOM.

Bildquelle: ebd.

Ludwig Stegl