Eiteljörge, August Ferdinand Albert
geb. 29.02.1864 Hamma bei Nordhausen,
gest. 07.09.1941 Jerichow,
Lehrer, Heimatforscher.

Nach Volksschulausbildung und Seminarstudium war E. bis Ostern 1902 als Volksschullehrer in Buch bei Tangerhütte tätig. 1902 wurde er Hauptlehrer, ab 1910 Rektor der Volksschule in Jerichow. Zur Verbesserung des Schulwesens setzte sich E. für einen Schulneubau ein, der nach langwierigen Verhandlungen 1925 zustandekam. Im gleichen Jahr trat E. in den Ruhestand. Sein besonderes Interesse galt der Geschichte von Stadt und Kloster Jerichow. Er publizierte 1925 auf der Basis seiner langjährigen Forschungen die erste zusammenhängende Geschichtsdarstellung für die Stadt. Besondere Bedeutung besitzt darin die erste deutsche Übersetzung einer umfangreichen Urkunde vom Jahre 1172, in der Erzbischof Wichmann von Magdeburg die Gründung und Anfänge des Prämonstratenser-Stifts Jerichow rekapituliert. Die Ergebnisse umfangreicher Quellenstudien, besonders die erstmalige Sichtung und Auswertung des Jerichower Magistratsarchivs, veröffentlichte E. in Presseaufsätzen und Broschüren, die er in der Jerichower Druckerei von Jacob Stephan herausgeben ließ.

Werke: Notizen über die Burg, das Kloster, das Amt und die Stadt Jerichow, 1910; Jerichow, die alte Klosterstadt, 1925.

 Literatur: Fs. 850 Jahre Kloster- und Stadtgeschichte Jerichow, hg. von der Stadtverwaltung Jerichow, 1994, 63f.

Rolf Naumann