Basan, Walter |
Der Sohn eines Schriftsetzers besuchte von 1926 bis 1936 die Schule und erwarb die Mittlere Reife. Ab 1937 absolvierte er in Magdeburg eine Kaufmännische Lehre in einer chemischen Fabrik und war danach bis 1945 dort als Buchhalter, Korrespondenzführer und Prokurist beschäftigt. Von 1945 bis 1999 arbeitete B. als freischaffender Schriftsteller in Magdeburg. Er war 1946 in Halle Mitbegründer des Kulturbundes und dessen Arbeitskreises Literatur (Vorläufer des Schriftstellerverbandes Sachsen-Anhalt), dessen Vorstand er auch angehörte. 1951–52 war er Mitglied des Vorstandes des Arbeitskreises Literatur in Magdeburg und ab Oktober 1952 Vorstandsmitglied des Schriftstellerverbandes im Bezirk Magdeburg. 1953, nach dem Arbeiteraufstand, trat B. aus der SED aus. 1955–59 und ab 1973 war er Mitglied des Bezirksvorstandes des Schriftstellerverbandes im Bezirk Magdeburg. B. wurde Nachwuchsbeauftragter des Bezirksverbandes und Interessenvertreter beim UNESCO-Literatur-Institut Wien. Seit 1962 wurde er durch das Ministerium für Staatssicherheit observiert. 1966 entzog ihm der Sekretär des Schriftstellerverbandes der DDR seiner Kontakte zu Friedrich Bödecker wegen für mehr als zehn Jahre das Recht zur Teilnahme an internationalen Konferenzen und Lesungen im “nichtsozialistischen Ausland”. 16 Jahre leitete B. einen 1961 gegründeten “Zirkel schreibender Arbeiter” in Magdeburg und den daraus hervorgegangenen Literaturzirkel im Klubhaus des VEB Schwermaschinenbau “Georgi Dimitroff” in Magdeburg-Buckau. Er wurde mit der Johannes-R.-Becher-Medaille des Kulturbundes und der Verdienstmedaille der DDR ausgezeichnet. B. verfaßte neben historisch und Zeit-Romanen, Erzählungen und populärwissenschaftliche Jugendbüchern auch Hörspiele, Hörbilder, Funkfeuilletons und Features. Seit den 1970er Jahren widmete er sich, auch publizistisch, verstärkt der Umweltproblematik, u. a. in “Brisebraus und das grüne Wunder” (1972), “Komm zurück, Hadschi-Laklak. Eine Oberwallmenacher Storchengeschichte” (1985). B.s Stärke war die kleine Form.
Werke: Das Geheimnis der Magdeburger Halbkugeln, 1954; Falken über der Stadt (Biographischer Roman über Otto von Guericke), 1956; Geliebte Feindin, 1957; Adieu Danielle, 1960; Die Frauen meines Sommers, 1961; Der enträtselte Himmel, 1973.
Nachlaß: Margarete B., Magdeburg (privat).
Literatur: Kosch LL 1, Sp. 287; KLK 1967, 38; Günter Albrecht u. a. (Hg.), Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller, Bd. 1, 1974, 45f. (W); Literatur im Bezirk Magdeburg, hg. vom Rat des Bezirkes Magdeburg, o. J. [1981], 6 (B); Archiv Literaturhaus Magdeburg.
Bildquellen: *Archiv Literaturhaus Magdeburg: Zeichnung von Bruno Beye; Margarete B., Magdeburg; Jörg-Heiko Bruns, Erfurt-Molsdorf (privat): Zeichnung von Bruno Beye.
Dieter Schade