Der Sohn des Gutsbesitzers Ludolf Friedrich Ferdinand Graf v.A. und ältere Bruder des Friedrich Johann Graf v.A. erhielt Privatunterricht im Hause seines Vaters, bezog 1847 die Ritterakademie in Brandenburg sowie bis 1852 das Pädagogium in Halle. Danach absolvierte er seinen Dienst als Einjährig-Freiwilliger beim 7. Husaren-Regiment in Bonn (1852/53), studierte 1853–55 Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin und wurde Ende 1855 als Auskultator beim Stadt- und Kreisgericht in Magdeburg vereidigt. 1856 erhielt er ein Patent zum Sekundarleutnant im 26. Landwehrregiment. Zum April 1858 schied A. aus den Justizdiensten aus und erhielt, nachdem er die Prüfung zum Regierungsreferendar bestanden hatte, ab Juni 1858 eine Anstellung bei der Regierung in Merseburg. 1863 kam er als Regierungsassessor nach Magdeburg zurück, verwaltete ab August 1863 kommissarisch das Landratsamt des Kreis Neuhaldensleben und wurde wenig später zum Landrat bestallt. A. übte dieses Amt bis zu seiner Pensionierung und Entlassung aus dem Staatsdienst 1900 aus. 1890 erfolgte seine Ernennung zum Geheimen Regierungsrat. Seit 1893 hielt er sich wegen seiner angegriffenen Gesundheit mehrfach längere Zeit zur Erholung in Südfrankreich auf. A. erwarb sich Verdienste beim Ausbau der regionalen Infrastruktur, der Verbesserung der Landwirtschaft seines Kreises sowie bei der Durchführung der Einkommenssteuer-, Krankenkassen-, Alters- und Invalidenversicherungsgesetze. Ein Bericht vermerkt, daß A. sich “dem Wohle des ihm anvertrauten Kreises mit voller Hingebung gewidmet und das Vertrauen und die Achtung der Kreiseingesessenen, sowie die Zufriedenheit der Vorgesetzten erworben” hat. A. war Träger mehrerer Auszeichnungen sowie Direktor der Feuersozitätsdirektion des Kreises Neuhaldensleben. Seit 1910 fungierte er als geschäftsführender Senior der Gesamtfamilie v.A.

Literatur: Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen, ²1906; Hellmut Kretzschmar, Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlechte v.A. seit 1800, 1930, 9f.; Walther Hubatsch (Hg.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Bd. 6, 1975, 66 (B). 

Archivalien: Geheimes StA Berlin: Rep. 77, Nr. 318 (PA) und Nr. 5095.

Bildquelle: *Familienarchiv v.A., Hamburg (privat).

Carola Lehmann