Gerngroß, Rudolf Hermann
geb. 15.02.1898 Suhl,
gest. 05.01.1945 KZ Buchenwald (hingerichtet),
Polizeioffizier, Widerstandskämpfer.

G., Sohn eines Handwerkers, trat nach der Novemberrevolution 1920 in den Dienst der preußischen Landespolizei und wurde gleichzeitig Mitglied der SPD. Er war als Polizeioffizier in Burg tätig und trat hier in Verbindung mit Burger Arbeitern. 1933 nach Weißenfels versetzt, geriet G. immer mehr in Gegensatz zu Regierung und SPD-Führung. Wegen seiner politischen Einstellung wurde er im Juni 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Polizeidienst entlassen. Er wurde Handelsvertreter, brach mit der SPD-Führung und trat in das Lager der KPD über. Aufgrund seiner politischen Reden für ein neues Deutschland wurde G. verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach der Haftentlassung 1937 siedelte er mit seiner Familie wieder nach Burg über und trat dem illegalen Widerstand um Willi Steiger bei. Im Oktober 1943 wurde G. erneut verhaftet und von der Gestapo aus Burg verschleppt. Im Januar 1945 erhielt die Familie aus dem Landgerichtsgefängnis Weimar die Nachricht über die Vollstreckung des Todesurteils an G.

Literatur: Und war der Weg auch schwer. Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung des Kreises Burg 1880–1945, hg. von einem Autorenkollektiv, 1963, 84f. (*B).

Axel Thiem