Der in Magdeburg geborene, aus einer alten sächsisch-anhaltinischen Adelsfamilie stammende T. war seit 1856 in der preußischen Armee. T. zählte zu den deutschen Generälen mit besonderen Erfahrungen in Kolonialkriegen. So schlug er als Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika den Wahe-Aufstand nieder. 1900/1901 führte er die 1. Infanteriebrigade des Ostasiatischen Expeditionskorps bei der internationalen Intervention in China, dem sogenannten Boxeraufstand. 1904 schlug er als Gouverneur und Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika den Herero-Aufstand nieder. Nach der Schlacht am Waterberg trieb er den Rest des Volkes in das wasserlose Omaheke-Sandfeld, wo der größte Teil umkam. Ähnlich “befriedete” er anschließend die aufständischen Nama. Damit war er für die fast vollständige Vernichtung beider Völker mitverantwortlich. 1906 erhielt er als General der Infanterie den Abschied.

Literatur: DBJ 2, 763; Heinrich Schnee (Hg.), Deutsches Koloniallexikon, Bd. 3, 1920, 543f.

Martin Wiehle