O. trat 1901 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment (IR) 49 ein. Im Folgejahr zum Leutnant befördert, wurde er 1906 zur Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika versetzt. 1909 schied O. aus dem Heer aus, trat aber 1912 reaktiviert als Leutnant in das IR 42 ein. Nach dem Besuch der Kriegsschule 1912–14 diente er als Adjutant in der Brigade Mülmann (25. Reserve-Division). 1916–19 war O. als Hauptmann Stabsoffizier in verschiedenen Stellungen und anschließend Führer des Freikorps Hindenburg. Nach weiteren Verwendungen in Stabs- und Kommandeursstellungen in verschiedenen IR übernahm O. 1934 als Oberst (Oktober 1934 Generalmajor) in Magdeburg die Geschäfte des Infanterieführers IV. Unter seiner Leitung vollzog sich der planmäßige Aufbau der noch nicht offiziell genannten 13. Division in Magdeburg. Der 15.10.1935 gilt als Gründungstag der 13. Infanterie-Division, deren erster Kommandeur nun O. bis 1939 war (1937 Generalleutnant). Die einzelnen Einheiten der 13. Infanterie-Division übernahmen die Traditionen der alten kaiserlichen Regimenter des früheren IV. Armeekorps. O. führte die Division, welche im Verband des XIV. Armeekorps unter der Führung von Gustav von Wietersheim kämpfte, im Polenfeldzug und nahm am 06.10.1939 die Kapitulation des polnischen Generals Kleeberg nach dem Gefecht bei Kock/Adamow entgegen. Am 14.10.1939 nahm O. den Vorbeimarsch der heimkehrenden Truppenteile in Magdeburg ab. Vom November 1939 bis zum Frühjahr 1942 war er Chef der deutschen Heeres-Mission in der Slowakei. Im Anschluß daran übernahm der 1940 zum General der Infanterie beförderte O. die Stellung des Kommandierenden Generals des IX. Armeekorps. Im Herbst 1943 wurde O. verabschiedet, die Jahre 1945–49 verbrachte er in russischer Kriegsgefangenschaft.

Literatur: Wolf Keilig, Die Generale des Heeres, 1983, 250; Dieter Hoffmann, Die Magdeburger Division, 1999, 23.

Bildquelle: Der Schicksalsweg der 13. Panzerdivision, 1986 (Bildteil).

Jörn Winkelvoß