Hirt,
Hugo |
Der Sohn eines Baubeamten wandte sich nach dem Besuch des Pädagogiums des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg dem Postfach zu, nachdem er wegen häuslicher Notlagen nicht Theologie studieren konnte. Als Postbeamter in Burg tätig, befaßte er sich zudem mit der Altertumskunde, besonders mit Handel, Verkehr und Gewerbe in alter Zeit, und veröffentlichte in lokalen Zeitungen. Nach dem Vorbild des 1885 in Genthin gegründeten Vereins der Altertumsfreunde im Jerichowschen Lande bildeten unter seiner Leitung 1891 16 Burger Heimatfreunde in der Gaststätte “Zum Schulterblatt” einen eigenen Verein für Alterthumskunde im Kreis Jerichow I. H. wurde zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Bereits zum Ende des Jahres stieg die Mitgliederzahl auf 50 an. Im August 1892 fand die feierliche Eröffnung der Sammlung des Vereins statt, bei der ein von H. verfaßtes Festspiel aufgeführt wurde. Nach seinem Tode hieß es in einem Nachruf: “Der Verstorbene hat den Verein im Jahre 1891 gegründet und dabei weder Zeit noch Mühe gescheut. Er hat es verstanden, in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung Interesse für die Altertumssache zu erwecken, an der er selbst bis zu seinem Tode mit ganzer Seele hing. Dadurch ist es ihm auch möglich geworden, in so kurzer Zeit eine Sammlung zu schaffen, die dem Verstorbenen zu besonderer Ehre gereicht und seinen Namen für den Verein unvergeßlich macht. Vorstand und Vereinsmitglieder, welche demselben näher standen, erfüllt sein früher Tod … mit tiefem Schmerze und sein Verlust, welcher schwer zu ersetzen sein wird, mit aufrichtigem Bedauern”. Die Sammlung ging in den Kriegsjahren des II. Weltkrieges zum größten Teil verloren. Restbestände bildeten die Grundlage zur Neugründung des Burger Museums nach 1945.
Werke: Das musikalische Element der deutschen Poesie, 1879.
Literatur: Adolf Hinrichsen, Das literarische Deutschland, 1891, 250; Walter Kersten, Geschichte des Burger Museums, Ms. o. J., 1 (überarbeitet 1957 von Erich Hobusch/Gisela Porth).
Axel Thiem