Schulenburg, Friedrich Christoph Daniel Graf von der |
Der Sohn des Alexander Friedrich Christoph Graf von der S. auf Angern erhielt seine Ausbildung an der Schule zu Kloster Berge bei Magdeburg (1785–89) und studierte anschließend Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Halle. 1793 wurde er Landrat des II. Holzkreises des zu Preußen gehörigen Herzogtums Magdeburg. 1801 schied er vorübergehend aus dem Staatsdienst aus, um sich nach dem Tod seines Vaters um die Güter der Familie zu kümmern. 1804 wieder bei der Kriegs- und Domänenkammer in Magdeburg beschäftigt, wurde er noch im gleichen Jahr Kammerdirektor in Warschau. Während der Zeit des Königreichs Westfalen arbeitete S. in einer Kommission zur Regulierung der Besitzverhältnisse der Domänen mit Sitz in Magdeburg. Während der Befreiungskriege gegen Napoleon leitete er die Organisation der Landwehr der Altmark. Nach Einrichtung der preußischen Regierung zu Magdeburg im Jahre 1816 wurde S. bis zu seinem Tode deren “Chefpräsident”. Dies deutet auf das unklare Verhältnis von Ober- und Regierungs-Präsident am Sitze der Regierung in der Provinzialhauptstadt hin, wo es mit Friedrich von Bülow einen Oberpräsidenten gab, der gleichfalls als Regierungs- Präsident tätig war.
Literatur: Johann Friedrich Danneil, Das Geschlecht von der S., 1847, 67f.; Georg Schmidt, Das Geschlecht von der S., Bd. 2: Stammreihe Beetzendorf, 1899, 659–661 (*B); Walter Hubatsch (Hg.), Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Reihe A: Preußen, Bd. 6, Provinz Sachsen, 1975, 35; Stefan Karnop/Lars-Henrik Rode/Mathias Tullner, Der Regierungsbezirk Magdeburg und seine Geschichte, 1998, 64 (B).
Mathias Tullner