Patow, Erasmus Robert
Artur Paul Freiherr von, Dr. jur. |
P. hat, wie in Vorbereitung auf den preußischen Staatsdienst üblich, Rechtswissenschaften an den Universitäten von Berlin, Heidelberg und Leipzig studiert. Seit 1829 war er zunächst in Potsdam im Staatsdienst tätig, wirkte dann im Finanzministerium und stieg innerhalb der Regierungs-Bürokratie zum Geheimen Oberfinanzrat und Mitglied des Staatsrates auf. 1844 kurzzeitig Regierungs-Präsident in Köln, wurde P. im gleichen Jahr Ministerialdirektor im preußischen Außenministerium. Während der Revolution von 1848 wirkte P. vom 17.04. bis 25.06.1848 als preußischer Minister für Handel und Gewerbe. 1849 war er Oberpräsident von Brandenburg. Von 1859 bis 1862 finden wir ihn abermals in der preußischen Regierung als Finanzminister. Während des Krieges von 1866 war P. Zivilgouverneur für Frankfurt/Main, Oberhausen und Nassau. 1873 trat er sein Amt als Oberpräsident der Provinz Sachsen und zugleich Regierungs-Präsident in Magdeburg an, das er bis 1881 inne hatte. In diese Zeit fielen die Auseinandersetzungen der Stadt Magdeburg mit der preußischen Regierung um die Stadterweiterung Magdeburgs durch Ankauf von Festungsgelände unter Oberbürgermeister Gustav Hasselbach, an denen P. mitwirkte.
Literatur: ADB 52, 760f.; Walter Hubatsch (Hg.), Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Reihe A: Preußen, Bd. 6, Provinz Sachsen, 1975, 27; Klaus Schwabe (Hg.), Die preußischen Oberpräsidenten 1815–1945, 1985, 294; Stefan Karnop/Lars-Henrik Rode/Mathias Tullner, Der Regierungsbezirk Magdeburg und seine Geschichte, 1998, 98 (B).
Mathias Tullner