Lehmann, Gustav
geb. 15.05.1900 Eggersdorf/Kreis Calbe,
gest. 15.03.1933 Schönebeck,
Feinmechaniker, Kommunalpolitiker.

Nach dem Besuch der Volksschule erlernte L. den Beruf des Feinmechanikers und arbeitete danach in der Firma Weltrad in Schönebeck, später bei der Deutschen Post im Telegrafenbau. Dieser Tätigkeit ging er dann bis zu seinem Tode nach. Bei der Gründung einer Ortsgruppe der NSDAP in Schönebeck wurde der als Vorreiter der nationalsozialistischen Bewegung im Kreis Schönebeck geltende L. im April 1926 zum Vorsitzenden gewählt. Als Teilnehmer am vierten Reichsparteitages (01.- 04.08.1929) legte er unter den Augen des “Führers” einen Kranz für die Gefallenen des I. Weltkrieges nieder. Er war Mitglied des Gemeindekirchenrates in Bad Salzelmen und wurde 1930 als Stadtrat in Schönebeck gewählt. L. kandidierte 1932 bei den Wahlen zum preußischen Landtag. Bei der Auszählung der Stimmen zur Reichstagswahl am 12.03.1933 kam es im Wahllokal Schönebeck-Felgeleben zu einem Schußwechsel, bei dem der sozialdemokratische Gewerkschaftssekretär  Otto Kresse mit elf Schüssen getötet und L. schwer verletzt in das Krankenhaus gebracht wurde, wo er kurz darauf verstarb. Nach Aufbahrung in der St.-Johannis-Kirche in SA-Uniform erfolgte die Beerdigung unter Teilnahme der Gliederungen der NSDAP auf dem Schönebecker Westfriedhof am 18.03.1933. Ein riesiger Findling kennzeichnete das Grab bis 1945.

Ernst Lindner