Kresse, Otto
geb. 06.01.1886 Felgeleben,
gest. 12.03.1933 Schönebeck-Felgeleben,
Kommunalpolitiker.

K. erlernte in der Nationalen Radiator Gesellschaft m.b.H. (NARAG) in Schönebeck den Schlosserberuf. 1906 trat er der SPD und der Gewerkschaft bei. Während des I. Weltkrieges gründete er in Schönebeck die USPD im Kreis Calbe und wurde 1919 in Felgeleben Gemeinderat und Vorsitzender des Arbeiterturnvereins. Gleichzeitig war er Betriebsratsvorsitzender in der NARAG. Nach einem Streik im Betrieb wurde er entlassen. Sein Ansehen führte zur Berufung als hauptamtlicher Kassierer des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Schönebeck. 1920 war er mit anderen wieder der SPD beigetreten. Er gründete die Spielplatz-Genossenschaft Weitstoß GmbH und die Bau- und Spargenossenschaft Heimstätte Schönebeck-Felgeleben mit und war deren erster Vorsitzender. Nach der Eingemeindung Felgelebens 1923 wurde er in Schönebeck Stadtverordneter und Stadtrat. Nach dem Reichstagsbrand hatten die Nationalsozialisten das Metallarbeiterbüro gestürmt und nach ihm gefahndet. Als er an der Auszählung der Stimmen zur Kommunalwahl im Felgeleber Wahllokal teilnehmen wollte, erschossen ihn Nationalsozialisten.

Literatur: Aus dem Leben von Kämpfern der Arbeiterbewegung des Kreises Schönebeck, 1970, 24.

Bildquelle: ebd.

Hans-Joachim Geffert