La Roche, Sophie von (seit 1755),
geb. Gutermann
geb. 06.12.1730 Kaufbeuren,
gest. 18.02.1807 Offenbach,
Schriftstellerin.

Das älteste Kind des Arztes Georg Friedrich Gutermann und Jugendfreundin des Dichters Christoph Martin Wieland heiratete 1753 den Hofrat Georg Michael Frank L. Wirtschaftlich unabhängig, wurde sie die erste Unterhaltungsschriftstellerin in Deutschland und damals viel gelesen. Ihre Tochter Maximiliane, die von Johann Wolfgang von Goethe sehr verehrt wurde, war die Mutter von Bettine und Clemens Brentano. 1799 besuchte L. sieben Wochen ihren Sohn Karl, der seit 1790 an der Schönebecker Saline als Bergassessor arbeitete, und verfaßte in Schönebeck, in einem Wohnhaus auf dem Salinengelände, große Teile ihrer Reisebeschreibung “Reise von Offenbach nach Weimar und Schönebeck – Schattenrisse abgeschiedener Stunden”, die sie 1800 veröffentlichte. Darin berichtet sie von ihren Besuchen bei Goethe und Wieland in Weimar und beschreibt die vielfältigen Eindrücke beim Besuch des Siedebetriebes, des Gradierwerkes mit der Dampfmaschine, einer Schiffsfahrt auf der Elbe und beim Besuch des preußischen Finanzministers Carl August von Struensee in der Stadt.

Werke: Geschichte des Fräuleins von Sternheim, 1771; Rosaliens Briefe an ihre Freundinn Mariane von St** (4 Bde) 1779–1791; Melusinens Sommer-Abende, 1806.

Literatur: Killy 7, 153–155 (W); Heimatjb. des Regierungs-Bezirkes Magdeburg, 1926, 61–65; Paul Krull, Heimatglocken des Kreis Calbe, 1935, 85–87; Wilhelm Schulze, Geschichte der Schönebecker Saline, Ms. 1955.

Bildquelle: Ruth Goebel, Das Schönebecker Salz, 1997, 124.

Hans-Joachim Geffert