Preußen, Luise
Auguste Wilhelmine Amalie von, |
L. wurde 1793 mit dem späteren König Friedrich Wilhelm III. von Preußen verheiratet und war Mutter des Königs Friedrich Wilhelm IV. Sie erwarb sich mit ihrem natürlichen Charme und der Anziehungskraft ihrer Persönlichkeit eine große Popularität. L. war häufig zu Gast in der Festungsstadt Magdeburg und wohnte dabei im königlichen Stadtschloß am Domplatz. Sie unterstützte die Neutralitätspolitik des Königs Anfang der Napoleonischen Kriege ebenso, wie sie ihren Mann im Widerstand gegen Napoleon I. bestärkte. 1807 setzte sie sich in den Friedensverhandlungen in Tilsit bei einer Unterredung mit Napoleon vergeblich für mildere Friedensbedingungen, so Magdeburg von der Abtretung zu verschonen, ein. L. unterstützte innenpolitisch die Reformbemühungen des Freiherrn Karl vom Stein. An das Eintreten der Königin für die Stadt Magdeburg hat sich eine umfangreiche Legendenbildung geknüpft. Eine Folge der L.-Verehrung war die Benennung eines Parks im Zentrum der Stadt (L.-Garten) und die Errichtung eines Standbildes der Königin. In der DDR kam es zu einer Kampagne gegen die Königin und ihr Standbild, in deren Ergebnis das Denkmal beseitigt und der Park umbenannt wurde.
Literatur: NDB 15, 500–502; Paul Bailleu, Königin L. Ein Lebensbild, 1908, 21923; Lex. der Frau, Bd. 2, 1954, Sp. 469f. (*B).
Gabriele Weninger
letzte Änderung: 28.02.2005