Steinmetz, Karl Friedrich von
geb. 27.12.1796 Eisenach,
gest. 03.08.1877 Bad Landeck/ Schlesien,
Generalfeldmarschall.

Als Sohn eines ehemaligen Offiziers wurde S. mit zehn Jahren Kadett. Bereits mit 17 Jahren begann er seine militärische Laufbahn als Leutnant im 1. Ostpreußischen Infanterieregiment, Breslau. 1813/14 nahm er als Angehöriger des Yorckschen Korps an den Befreiungskriegen teil. Mehrfach verwundet kehrte er zurück und besuchte die Kriegsakademie in Berlin. Nach einer normalen militärischen Entwicklung mit Verwendungen im Generalstab und verschiedenen Kommandeursstellungen führte er im Krieg in Schleswig-Holstein (1848 versuchte der dänische König, Schleswig in den dänischen Nationalstaat einzuverleiben) die Infanteriebataillone des Königsregiments. Sein selbständiges und energisches Eingreifen entschied das Gefecht bei Schleswig. Für einen kürzeren Zeitraum vertrat er 1850 den Kommandanten von Magdeburg. 1851 zum Oberst befördert, übernahm er das Kommando über das preußische Kadettenkorps. 1854 wurde S. Generalmajor und Kommandant von Magdeburg. Um den Standort der Garnison zu wahren, führte er häufig Auseinandersetzungen mit den Zivilbehörden der Stadt, die seinerzeit vom Oberbürgermeister Gustav Hasselbach regiert wurde. (S. wurde wegen seiner schroffen Art während der gesamten militärischen Laufbahn mehrfach von seinen Vorgesetzten zurechtgewiesen.) 1858 wurde S. Generalleutnant und erhielt das Kommando über die 1. Division in Königsberg, welche er fünf Jahre führte. 1866 siegte er im Krieg gegen Österreich als Kommandeur des V. Armeekorps (Gefechte bei Nachod, Skalitz und Schweineschädel) über drei österreichische Armeekorps. Im deutsch-französischen Krieg 1870 führte er eine Armee und gewann die Schlacht bei Spichern. Nach dem Krieg wurde er als Generalfeldmarschall und Träger höchster militärischer Auszeichnungen in den Ruhestand versetzt.

Literatur: ADB 36, 10–19; Priesdorff 7, 59–69 (*B); Moritz Klinkicht/Karl Siebert, Dreihundert berühmte Deutsche Bildnisse in Holzschnitt und Lebensbeschreibungen, 1912, 189 (B); Johannes Kunowski, Deutsches Soldatentum. 100 Lebensbilder großer deutscher Soldaten, 1940, 122f.

Harald-Uwe Bossert