Behr, Max
geb. 11.01.1857 Köthen,
gest. 08.05.1934 Steckby/Elbe,
Amtmann, Landwirt, Ornithologe.

B. erwarb in Steckby einen Landwirtschaftsbetrieb und beschäftigte sich nebenbei als Autodidakt mit der Ornithologie und dem Biberschutz in der Elbauenlandschaft. Bereits 1868 beobachtete er erstmals Biber. 1908 gelangen ihm die ersten von etwa 2.000 photographischen Biberaufnahmen. Seit 1919 widmete er sich ganz der Vogel- und Biberforschung. Er entwickelte die sogenannten “Behr’schen Nistkästen” sowie Biber-Kunstbaue und Rettungshügel und erreichte, daß 1929 auf seinem Grundstück eine Biologische Station eingerichtet, Teile der Elbauenlandschaft zwischen Lödderitz und Schönebeck unter Schutz gestellt, Weichholzanpflanzungen durchgeführt und Rettungshügel angelegt wurden. Dadurch stabilisierte sich der Biberbestand in der Region und erlangte seine optimale Population wieder. Seine Verdienste um die Biberforschung brachten ihm den Titel “Bibervater” ein. Viele der hier vorkommenden etwa 130 Brut- und etwa 100 Gastvogelarten wurden von ihm genauestens beobachtet. Die meisten seiner photographischen Aufnahmen wurden durch den Bombenangriff auf Zerbst 1945 vernichtet.

Werke: Biber im Kreis Calbe, in: Heimatjb. des Kreis Calbe, 1930, 41.

Literatur: Otto Held, Amtmann B. zum Gedächtnis, in: Heimat-Echo des Kreis Schönebeck 2, H. 4, 1955, 55f.

 Bildquelle: *Kreismuseum Schönebeck.

Hans-Joachim Geffert

letzte Änderung: 01.03.3006