Als Sohn eines begüterten Bauern besuchte er die höheren Schulen in Magdeburg und ging anschließend zum Studium von Biologie, Chemie und Geographie an die Universitäten Berlin und Jena, wo er auch promovierte. Seine erste Lehrerstelle trat er 1916 in Quedlinburg an. Hatte er sich während des Studiums vor allem mit Käfern und Schmetterlingen beschäftigt, begeisterte ihn dort Friedrich Lindner für die Ornithologie. Nach seiner Heirat zog er 1919 nach Schönebeck, wo er bis zu seinem Tode wohnte. Er arbeitete zuerst am Lyzeum in Schönebeck und dann bis 1945 an den höheren Schulen Magdeburgs. Bis zu seiner Pensionierung 1954 war er wieder am Realgymnasium (später erweiterte Oberschule) seines Wohnorts tätig. In der Schriftenreihe des Magdeburger Museums für Natur- und Heimatkunde veröffentlichte er 1925 “Die Vogelwelt der Umgebung von Schönebeck” und 1927 “Die Vogelwelt des Harzes, seines nordöstlichen Vorlandes und der Altmark”. Der Ornithologische Arbeitskreis Mittelelbe-Börde im Kulturbund der DDR schätzte Ende der 1970er Jahre seine Arbeit ein “als die einzige zusammenfassende Darstellung der Ornis für etwa das Gebiet der jetzigen Bezirke Magdeburg und Halle”. Danach galt sein Interesse der Entomologie. 1951 erschien seine Arbeit “Die Käferwelt des Magdeburger Raumes”. Das Buch ist eine Fortsetzung von Maximilian Wahnschaffes “Verzeichnis der im Gebiet des Aller-Vereins zwischen Helmstedt und Magdeburg gefundenen Käfer” (1883). Bis zu seinem Tode betreute er die naturkundlichen Sammlungen des Kreismuseums Schönebeck. Dieter Mißbach und Joachim Müller hoben seitens des Ornithologischen Arbeitskreises den “Umfang der in mühevoller Arbeit gesammelten Daten aus einem doch relativ großem Gebiet” hervor und verehrten ihn als “einen still arbeitenden Zoologen … der bescheiden und abgeschieden – sicher zu sehr abgeschieden – seinen Weg suchte” (s.u.).

Werke: s.o.; Die Verbreitung der Käfer Deutschlands. Tatsachen und Folgerungen, 1938.

Literatur: Herbert Ringleben, Dr. W. B. (Nachruf), in: Vogelkundliche Berichte aus Niedersachsen, H. 3, 1972, 91. Dieter Mißbach/Joachim Müller, In memoriam Dr. phil. W. B., in: Apus 3, H. 6, 1975, 294f. (B); Joachim Haensel/Helmut König (Hg.), Die Avifauna von W. B., in: Naturkundliche Jahresberichte des Museums Heineanum Halberstadt IX/1, 1991, 586–588.

Ernst Lindner