M. war nach dem Volkschulbesuch in Klein Wanzleben ab 1917 als Landarbeiter in der Rübenzüchtung der Zuckerfabrik Klein Wanzleben, vormals Rabbethge & Giesecke AG und ab 1927 in der Getreidezucht-Abteilung des Klein Wanzlebener Betriebes tätig. 1943 beendete er in Kloster Weende eine Ausbildung als Pflanzenzuchtwart mit der Note “sehr gut” und wirkte weiter nach 1945 als Mitarbeiter bei Professor Fritz Oberdorf in der Getreidezucht-Abteilung des nach dem II. Weltkrieg enteigneten Klein Wanzlebener Saatzuchtbetriebes. 1948 wurde er zum Saatzuchtleiter ernannt. Ab 1946 züchtete M. vier Sorten Winter-Gerste, zwei Sorten Winter- und sechs Sorten Sommer-Weizen, drei Sorten Sommer-Gerste, fünf Sorten Hafer, eine Sorte Trockenspeiseerbsen und eine Sorte Trockenspeisebohnen – insgesamt 22 neue Nutzpflanzensorten. Damit realisierte er das Ziel, leistungsfähige Sorten mit hohem Gebrauchswert und guter Eignung für die industriemäßige Produktion zu schaffen. Dominierend waren seine Sommerweizensorten “Carola” und “Herma”, die sich durch besonders hohen Ertrag und sehr gute Backqualität auszeichneten. Für seine Leistungen erhielt M. zahlreiche staatliche Auszeichnungen und Ehrungen: Verdienter Züchter, Ehrendoktor der Universität Halle, Wissenschaftlicher Abteilungsleiter der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Verdienstmedaille der DDR, Vaterländischer Verdienstorden der DDR in Bronze und Silber. M. arbeitete noch als Rentner bis 1973.

Literatur: Walter Wöhlert, Geschichte des Instituts für Rübenforschung Klein Wanzleben, 1977.

Bildquelle: *ebd.

Walter Wöhlert