Als Bauernsohn in Süddeutschland geboren, begann O. nach dem I. Weltkrieg seine Tätigkeit in der praktischen Pflanzenzüchtung als Saatzucht-Techniker. Von der Pfalz über Rügen und Ahrensburg kam O. nach Puchow/Mecklenburg. Dort züchtete er Sommerweizen und Felderbsen. 1940 legte O. das Abitur als Externer ab. Nach erfolgreichem Hochschulstudium promovierte O. an der Humboldt-Universität Berlin. Als Leiter der Getreidezucht in Klein Wanzleben in der Magdeburger Börde brachte er die Sommergerstensorten “Peragis” und “Elsa”, die Wintergerstensorten “Peragis 12”, “Kleinwanzlebener Rekord” und “Jutta”, die Hafersorten “Kleinwanzlebener Intensiv”, “Universal”, “Omeko” und “Bördeweiß”, die Trockenspeiseerbse “Kleinwanzlebener Erfolg” sowie die Trockenspeisebohne “Bauernfreude” heraus, die infolge ihrer guten Sorteneigenschaften einen hohen Anteil im Anbau einnahmen. Wissenschaftlich widmete sich O. den Pflanzengemeinschaften und wirkte daneben entschlossen beim Wiederaufbau zerstörter Zuchtstätten mit. 1949 wurde O. als Direktor des Instituts für Pflanzenzüchtung nach Bernburg berufen. Dort standen Futterpflanzen im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Nach erfolgter Habilitation wechselte O. 1952 als Professor an die Landwirtschaftliche Fakultät der Karl-Marx-Universität Leipzig. Seine Leistungen wurden mit dem Nationalpreis der DDR anerkannt. O. war Mitglied der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin (DAL). 1961 erfolgte seine Berufung als Rektor an die neu gegründete Hochschule für Landwirtschaft nach Bernburg. 1964 erhielt er die Erwin-Baur-Medaille für Verdienste in Lehre und Forschung.

Werke: Wirtschaftliche Pflanzengemeinschaft im Ackerbau, 1953; Pflanzengemeinschaften und Ertragssteigerung durch indirekte Leistungszüchtung, 1955; Fragen des Futterbaus, 1960; Rund um den Mais. Enzyklopädie, 1961; Probleme der Maiszüchtung. Vorträge anläßlich eines Symposiums vom 15. bis 18.08.1961 in Bernburg zum 10jährigen Bestehen der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin, 1961; Probleme der Feldwirtschaft in der sozialistischen Landwirtschaft, 1961.

Literatur: Der Züchter 33, H. 4, 1963; Die Deutsche Landwirtschaft 15, 1964, 617.

Bildquelle: *Institut für Pflanzenzüchtung, Klein Wanzleben.

Gerd Gerdes

letzte Änderung: 19.08.2004