Der Sohn des Lehrers Heinrich R. begann nach dem Jurastudium 1862 seine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Wanzleben. Später arbeitete R. auch als Notar. Zum Justizrat wurde er 1881 ernannt. In der Stadt Wanzleben engagierte sich R. zudem als konservativer Politiker. So war er langjährig als Stadtverordneter, Stadtverordnetenvorsteher und als Beigeordneter tätig. 1899 trat R. in den Ruhestand und zog nach Halle. Zu seinem 80. Geburtstag wurde in Wanzleben ein Platz mit seinem Namen geehrt. Schriftstellerisch befaßte sich R. in zwei Schauspielen mit lokalen historischen Ereignissen. Diese wurden von Laiendarstellern aufgeführt. Auch als Verfasser vieler kleiner Beiträge war R. im Wanzlebener Kreisblatt zu finden. Im Ruhestand schrieb er “Zum Gedächtnis” (Feldzüge 1866 und 1870) und “Ein Flugapparat in Wanzleben”.

Werke: Stadt und Schloß Wanzleben in den Tagen der Reformation, Volksschauspiel zur Erinnerung an das Fest der Kirchweihe in Wanzleben am 26. Mai 1895, 1895; Schill in Wanzleben. Schauspiel, 1905.

Literatur: Allgemeines Wanzlebener Kreisblatt Nr. 55, 1895; Nr. 122, 1908 und Nov. 1908; Nr. 390, 1909; Volksstimme vom 08.05.1992 und 11.08.1993.

Gerd Gerdes