Oelze, Richard
geb. 29.06.1900 Magdeburg,
gest. 26.11.1980 Gut Posteholz bei Hameln,
Maler.

O. absolvierte 1914 die Kunstgewerbeschule in Magdeburg und nahm nach 1918 dort Unterricht bei den Professoren Kurt Tuch und Richard Winckel. Ab 1921 besuchte er das Bauhaus Weimar und anschließend das Bauhaus Dessau. 1929–30 lebte er in Ascona (Schweiz) und bis 1932 in Berlin. Nach einer längeren Reise an den Gardasee ließ er sich 1933 in Paris nieder, wo er Kontakte zu Andrè Breton, Salvador Dali, Paul Eluard und Max Ernst pflegte und Aufnahme in die Zirkel der künstlerischen Avantgarde fand. Ab 1936 lebte er in der Schweiz und Italien, von wo aus er 1938 nach Deutschland zurückkehrte. 1939 ließ er sich in der Künstlerkolonie Worpswede nieder. 1940–45 wurde er zum Wehrdienst einberufen und geriet in amerikanische Gefangenschaft. Nach dem Krieg lebte er in der Künstlerkolonie Worpswede bis zur Übersiedlung nach Posteholz bei Hameln 1962. 1965 berief man ihn zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin. Er wurde u. a. mit dem Osthaus-Preis der Stadt Hagen, dem Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Lichtwark-Preis der Freien Hansestadt Hamburg ausgezeichnet. Seine Werke tendieren zwischen Realismus und Surrealismus. Der wohl bekannteste Maler Magdeburgs erzielte bereits 1935/36 mit seinem Bild “Erwartung”, welches vielfach als Markstein in der Geschichte der Malerei bezeichnet wird, seinen künstlerischen Durchbruch.

Literatur: Wieland Schmied, R. O., 1965; ders., R. O. 1900–1980. Gemälde und Zeichnungen, Kat. Akademie der Künste Berlin 1987 (W); Renate Damsch, R. O. 1900–1980 (2 Bde), 1988 (B).

Bildquelle: *bauhaus utopien – Arbeiten auf Papier, Bauhaus-Archiv Berlin, 1989, 343.

Ines Hildebrand