Lange, Curt Walter, Dr. med.
geb. 08.11.1895 Menz,
gest. 15.10.1964 Magdeburg,
Arzt, Sanitätsrat.

Der Sohn des Landwirts Friedrich Emil L. besuchte das Bismarck-Gymnasium in Magdeburg, nahm ab 1914 als Kriegsfreiwilliger am I. Weltkrieg teil und bestand das Abitur 1918. Danach studierte L. Medizin in Halle, wo er 1923 promovierte. Im selben Jahr erhielt er die Approbation. 1924 eröffnete L. in Magdeburg-Cracau eine eigene Praxis, deren Einzugsgebiet bis nach Heyrothsberge und Biederitz reichte. 1935 übernahm er von seinem Onkel  Friedrich Lange die ärztliche Betreuung des Siechenheimes in den Pfeifferschen Anstalten. Bereits 1938 wurde er als Stabsarzt der Reserve eingezogen und war ab 1939 als Stabsarzt eines Feldlazaretts in Polen und Rußland tätig. Von Zeitzeugen wurde er für seinen ärztlichen Einsatz und seine Menschlichkeit hoch geschätzt. Als im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler vom Juli 1944 einem Kameraden Verhaftung und Tod drohten, rettete er ihn durch seine wohlwollende Stellungnahme vor dem Zugriff durch die Feldgestapo. L. geriet auf der Insel Bornholm in russische Gefangenschaft und verbüßte ein Jahr Einzelhaft “wegen Kriegsverlängerung durch Heilung deutscher Soldaten”. Ärztliche Tätigkeit im Gefangenenlager wurde ihm untersagt. Nach seiner Entlassung Ende 1949 kehrte er nach Magdeburg zurück, wo er nur noch die Trümmer seines 1945 zerstörten Hauses vorfand. Nach zunächst provisorischer ärztlicher Tätigkeit baute L. seine Praxis 1951 in der Berliner Chaussee 46 auf, in der er bis zu seinem Lebensende praktizierte.

Literatur: Familienunterlagen Hans-Peter L., Kleinmachnow (B).

Wilhelm Thal