H., Sohn eines Lehrers, trat 1937 nach Ablegung der Reifeprüfung am Magdeburger Domgymnasium als Praktikant in die Rats-Apotheke von Dr. Eduard Blell ein, bestand 1939 das Vorexamen und studierte dann an der Technischen Hochschule Braunschweig Pharmazie. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft sowie praktischer Tätigkeit in verschiedenen Apotheken konnte er sein Studium erst 1948 an der Freien Universität Berlin fortsetzen und 1949 erfolgreich beenden. Nach zweijähriger Tätigkeit als Apotheker in Haldensleben und Magdeburg war H. in den Jahren 1952/53 als Produktionsleiter zunächst bei der Firma Dr. Blell & Co., dann 1953–59 beim VEB Fahlberg-List Magdeburg als Leiter der Pharma- Konfektionierung und des Ampullierungsbetriebes, des wissenschaftlichen Ärztedienstes und ab 1958 der Pharmazeutischen Forschungsabteilung tätig. 1957 promovierte er bei Harald Bräuniger (Rostock) mit der Dissertation “Untersuchungen zur Biosynthese des Ephedrins”. 1960–83 leitete er die 1958 neu erstandene Rats-Apotheke, die größte Apotheke Magdeburgs. H. war als Industrie- und als Offizinapotheker erfolgreich. Er besaß mehrere Patente, z. B. über Appetitzügler und Röntgenkontrastmittel. Als Vertreter der Offizinapotheker war er 1965–85 Mitglied des Zentralen Gutachterausschusses für den Arzneimittelverkehr und 1967–81 Vorsitzender der Gruppe Magdeburg der Pharmazeutischen Gesellschaft der DDR. Für seine Verdienste erhielt H. zahlreiche Auszeichnungen, so die Hufeland-Medaille in Gold 1964, den Titel Oberpharmazierat und 1976 die Döbereiner-Medaille, die höchste Auszeichnung der Pharmazeutischen Gesellschaft der DDR.

Literatur: Volker Jahn, Oberpharmazierat Dr. D. H. 60 Jahre, in: Pharmazie 33, H. 7, 1978, 472f.

Volker Jahn