Kozlowski, Paul Jakob Theodor
geb. 05.01.1824 Berlin,
gest. 24.11.1905 Eberswalde,
Baumeister, Elb-Strombaudirektor, Geheimer Oberbaurat.

K. wurde als zweiter Sohn eines Mathematiklehrers geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin erfolgte die Ausbildung zum Feldmesser. Als solcher war er bis 1845 beim Bau der Bahnstrecke Berlin-Potsdam- Magdeburg tätig. Nach dem Besuch der Allgemeinen Bauschule 1845–47 in Berlin legte er die Prüfung als Land- und Wegebaumeister ab und arbeitete bis 1850 im Straßenbau. 1853 absolvierte er die Prüfung als Landesbaumeister, 1855 als Wasser- und Wegebaumeister und 1879 als Eisenbahnbaumeister. Auf Grund seiner Ausbildung war K. in der Lage, in allen Bereichen des Bauwesens arbeiten zu können. Im März 1862 wurde K. zum Bauinspektor berufen und mit der Leitung der Genthiner Wasserbauinspektion betraut. In dieser Eigenschaft war er für die Projektierung des Ihle-Kanals, einschließlich der Schleusen Bergzow, Ihleburg und Niegripp, verantwortlich. Dadurch wurde die Stadt Burg an das deutsche Wasserstraßennetz angeschlossen. Neben seiner Tätigkeit als Leiter der Wasserbauinspektion war er als Bausachverständiger im Hochbau beschäftigt. Im April 1866 übernahm K. als Direktor die Leitung der Elbstrombaudirektion beim Oberpräsidenten in Magdeburg. Die unter seiner Leitung durchgeführten Wasserbauarbeiten dienten der Mittelwasserregulierung der Elbe und bildeten die Grundlage stabiler Fahrwasserverhältnisse für die Schiffahrt. Im Auftrag der preußischen Regierung nahm K. an den regelmäßigen Stromschauen der Elbschiffahrts-Revisions-Kommission teil. Zusätzlich wurde ihm die Oberbauleitung der Wasserbauten, einschließlich des Stecknitzkanals im Herzogtum Lauenburg, übertragen. K. setzte sich auch für die Nutzung aller technischen Möglichkeiten in der Schiffahrt ein, u. a. dafür, die Kettenschiffahrt auf der gesamten Elbe bis Hamburg einzuführen. Bis 1880 arbeitete K. in Magdeburg als Elbstrombaudirektor. Im gleichen Jahr, inzwischen zum Geheimen Oberbaurat ernannt, wurde er in das Ministerium für öffentliche Arbeiten, Verwaltung des Bauwesens, versetzt, wo er bis zu Pensionierung 1898 tätig war. Auf Grund seiner Verdienste um den Stromausbau setzten ihm die Elbschiffer in der Kleinen Stadtmarsch in Magdeburg ein Denkmal, das im Juli 1900 eingeweiht wurde.

Literatur: Heinz Gerling, Denkmale der Stadt Magdeburg, 1991, 49; John Kreutzmann, T. K. – ein Genthiner auf Zeit, Leben und Wirken des 1. Elbstrombaudirektors, in: Volksstimme Genthin vom 22.08.1998. 

Archivalien: LHASA: Rep. Rg 1 C20 Ib 485, C20 Ib 263 I, C20 Ib 422 I, Baumeister K. betreffend.

John Kreutzmann