Cosmar, Alexander |
C., Sohn eines preußischen Justizkommissars und in wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsen, erlernte nach dem Besuch des Gymnasiums in Berlin den Buchhändlerberuf in der Buchhandlung von Wilhelm von Heinrichshofen in Magdeburg, redigierte hier 1824 die Zeitschrift Phantasus und verarbeitete Magdeburger Erfahrungen in den Lokalpossen “Ein Abenteuer im Vogelgesang” (1825) und “Die Fahrt nach Salze” (1825). 1826 übernahm er die Christianische Verlagsbuchhandlung in Berlin, die er unter der Firma C. & Krause bis 1835 führte. Er war Theaterautor und -kritiker, Herausgeber (u. a. seit 1830 des Odeums, eines Lyrik-Almanachs, seit 1832 des Berliner Modenspiegels, seit 1836 des Berliner Theater-Almanachs, seit 1839 des Dramatischen Salons), auch Übersetzer (u. a. des auch in Magdeburg vielgespielten Stückes “Das Glas Wasser” nach Eugène Scribe, 1842). Seine zahlreichen Bühnenstücke, vorwiegend Lustspiele, bedienten das Geschmacks- und Unterhaltungsbedürfnis der Biedermeierzeit und wurden erfolgreich u. a. am Hoftheater Berlin und am Stadttheater Magdeburg aufgeführt (in Magdeburg nachweislich “Der dritte August”, “Germania”, “Tringolini”, “Der Mann von Welt”). Von kultur- und lokalhistorischer Bedeutung sind “Sagen und Miscellen aus Berlin’s Vorzeit” (2 Bde, 1831–33) sowie Skizzen und Erzählungen aus dem Berliner Leben.
Werke: s.o.
Literatur: ADB 4, 512f.; Neuer Nekr 20, 1844, 70–75; Kosch LL 2, Sp. 785–788 (W).
Gunter Schandera