Miesner, Klaus
Jürgen |
Der Sohn des Kaufmanns Gerhard M. erwarb das Abitur 1954 an der Käthe-Kollwitz-Oberschule in Magdeburg, brach nach zwei Semestern ein Physik-Studium an der Technischen Hochschule Magdeburg ab, arbeitete zwischenzeitlich als Praktikant im Reichsbahnausbesserungswerk Magdeburg und studierte 1957–61 an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig bis zum Abschluß als Diplom-Sportlehrer. Von 1961 bis 1967 war er als Lehrer für Leichtathletik und Physik an der Kinder- und Jugendsportschule Magdeburg tätig. M. hatte sich von Jugend an dem Handball verschrieben. Er spielte 1947–57 und 1961–67 bei LOK-Südost Magdeburg. Als Jugendspieler wurde er 1954 und 1955 und bei den Männern 1963 DDR-Meister. Während des Studiums an der DHfK errang er als Spieler mit der DHfK-Mannschaft 1960 und 1961 den DDR-Meistertitel. Im Februar 1968 wurde M. in Nachfolge von Bernhard Kandula als Trainer für die I. Männer-Handballmannschaft des Sportclubs Magdeburg (SCM) berufen. Damit begann der bisher erfolgreichste Weg eines Handball-Klubtrainers in der DDR. Einzigartig waren seine Erfolge mit den SCM-Männern. Die Mannschaft wurde neunmal DDR-Meister 1970, 1977, 1980–85 in Folge und 1988 sowie viermal Pokalsieger 1970, 1977, 1978, 1984, Europacup-Gewinner 1978 und 1981 sowie Europameister für Vereinsmannschaften 1981. Der erfolgreichste Handballtrainer Magdeburgs war neben seiner ausgezeichneten Trainerarbeit auch ein einfühlsamer Pädagoge und guter Psychologe, der sowohl den Trainingsprozeß als auch das persönliche Umfeld der Spieler in seine Trainingstätigkeit einbezog. Unter seiner Leitung formte er Weltklassespieler der Handball-National- und Olympiamannschaften, wie Wieland Schmidt, Hartmut Krüger, Ingolf Wiegert, Günter Dreibrodt und Ernst Gerlach. M. hat dem Magdeburger Handball nationalen und internationalen Ruf verschafft. Er erlag während eines Trainingslagers im Harz einem Herzversagen.
Literatur: Siegfried List, Früh begonnen – halb gewonnen, in: Volksstimme Magdeburg vom 29.11.1965; Klaus-Dieter Kimmel, Beifall für den Trainer – Es dürfen wohl nun 20 sein, in: Volksstimme Magdeburg vom 01.02.1988 (B); N. N., Bewegender Abschied von K. M., in: Volksstimme Magdeburg vom 21.01.1989.
Bildquelle: *SCM, Magdeburg.
Heinz Hercke/Hans Jürgen Wende