Wildberg, Johann Friedrich Wilhelm
geb. 20.02.1764 Parchen,
gest. 16.11.1835 Parey,
Pädagoge.

W. erhielt den ersten Unterricht durch seinen Vater, den Kantor Johann W., und den Pfarrer Daniel Heinrich Pargold in Parchen. Ab 1776 besuchte W. Schulen in Burg und ab 1779 in Brandenburg. Seine Rekrutierung verhinderte die Aufnahme eines Studiums. Nicht geeignet als Soldat, war er zunächst 1783–93 Hauslehrer bei der Familie Marschall von Bieberstein in Magdeburg, danach bis 1835 Kantor in Parey. Er befreite sein Lehramt von niederen Küsterdiensten, stellte einen Hilfslehrer auf eigene Kosten ein, teilte die Schülerschaft ab 04.01.1795, also bereits zwei Jahre vor der königlichen Verordnung, nach den Fähigkeiten der Kinder in eine erste und zweite Klasse. Die Einführung des Buches “Der Kinderfreund” von Friedrich Eberhard von Rochow und anderer Schulbücher sowie des Unterrichts der Realien in die Dorfschule brachten ihm den Ruf eines Neuerers ein. Er entwickelte eine eigene Unterrichtsmethodik und vermittelte diese an die Lehrer seines Schulkreises, stiftete eine Bibliothek für eine pädagogische Arbeitsgemeinschaft und war Leiter einer der Schullehrergesellschaften des Burgschen Schulbezirks. 1810 unterbreitete er einen letztlich nicht bestätigten Vorschlag zur Ernennung von Schulinspektoren für je 12 bis 16 Dorfschulen, die nicht den niederen Gerichtsbehörden, sondern dem Superintendenten unterstehen sollten.

Literatur: Arthur Fredeke, Bilder aus der Geschichte Pareys, H. 5, 1936, 12f.

Archivalien:  LHASA: Rep. A 12, Spec. Parey 3, 4, 7.

Christiane Wagner