Donath, Amandus Emil Eugen jun.
geb. 25.07.1891 Genthin,
gest. 23.04.1947 NKWD-Lager Buchenwald,
Druckereibesitzer, Zeitungsverleger.

D. führte in dritter Generation die von Emil D. gegründete Firma Eugen Donath, Buchdruckerei und Zeitungsverlag, Genthin. Nach einer Fachausbildung, u. a. in Leipzig, und dem frühen Tod des Vaters stand er dem Unternehmen seit 1917 mit einem außerordentlichen Maß an sozialer Kompetenz vor. Durch eine umfangreichere tagespolitische Berichterstattung veränderte D. den Charakter des Genthiner Wochenblattes in den 1920er Jahren wesentlich. Ab 1926 ließ er die Zeitung täglich erscheinen, änderte 1936 den Titel in Genthiner Tageblatt und verband die traditionell starke Stellung der Heimatzeitung im Bereich der lokalen Berichterstattung mit der abwechslungsreichen Vielseitigkeit der bürgerlichen Presse. Es gab einen Ratgeberteil, die Gerichtsreportage, die regelmäßige Filmkritik, eine wöchentliche Beilage für Kleingärtner und Sonderseiten mit zeitgemäßem Themenschwerpunkt. D. erhöhte die Auflage auf zuletzt 3.910 Exemplare. 1943 wurde die Zeitung geschlossen und dem Verleger, der sich einer ideologischen Vereinnahmung verwehrt hatte, jede schriftleiterische Tätigkeit untersagt. Im Mai 1945 durch Willkür deutscher Kommunisten von der Roten Armee arretiert, wurde D. in das NKWD  -Lager Buchenwald verschleppt, in dem er an den Folgen monatelanger Unterernährung verstarb.

Literatur: Sonderbeilage zum 75jährigen Bestehen des Genthiner Wochenblattes, 1928; Thomas Friesecke, Genthiner Druckerei D. stellt den Geschäftsbetrieb ein, in: Volksstimme Genthin, vom 01.10.1999, 8.

Nachlaß: Thomas Friesecke, Berlin (privat).

Bildquelle: *Thomas Friesecke, Berlin (privat).

Thomas Friesecke