Donath, Friedrich Emil
geb. 26.07.1826 Sorau/Niederlausitz,
gest. 01.05.1894 Genthin,
Druckereibesitzer, Zeitungsverleger.

Der Sohn eines Oberlehrers und Dirigenten durchlief infolge überdurchschnittlicher Begabung ungewöhnlich rasch die Schulausbildung. Eine Sprachstörung zwang D. jedoch, das Gymnasium vor dem Abitur zu verlassen. Er begann eine Lehre in einem Sorauer Druck- und Verlagshaus, an die sich der Militärdienst und ein zweijähriges Praktikum in Leipzig anschlossen. 1848 übernahm D. die Geschäftsführung seines einstigen Lehrbetriebes. 1852 ging er nach Genthin, wo er eine eigene Buchdruckerei eröffnete. Ab 1853 gab D. die erste Zeitung der Stadt, das Genthiner Wochenblatt, heraus. Die Heimatzeitung informierte über allgemeine, regionale und lokale Ereignisse und lockerte ihre Ausgaben durch Boulevard aus der Reichshauptstadt, kuriose Begebenheiten oder den täglichen Fortsetzungsroman auf. Ausführlich wurde auch über die Sitzungen des Reichstages berichtet. Das zunächst zwei-, dann dreimal in der Woche erscheinende bürgerlich-liberale, später kaisertreue Blatt entwickelte sich unter der Führung D.s zum dominierenden Anzeiger des Kreises Jerichow II und konnte im Todesjahr des Verlegers auf eine Auflage von 2.175 Exemplaren verweisen. D. war seit 1872 Beigeordneter der Stadt Genthin, lange Jahre Vorsitzender der städtischen Schuldeputation und machte sich durch sein uneigennütziges und großzügiges Engagement in zahlreichen Wohltätigkeitsvereinen verdient. In Anerkennung seiner Lebensleistung wurde D. 1889 der Königliche Kronen-Orden IV. Klasse verliehen.

Literatur: Eugen D. (Hg.), Sonderbeilage zum 75jährigen Bestehen des Genthiner Wochenblattes, 1928.

Nachlaß: Thomas Friesecke, Berlin (privat).

Bildquelle: *Thomas Friesecke, Berlin (privat).