Schreiber, Ernst, Prof. Dr. med. habil.
geb. 14.08.1868 Göttingen,
gest. 05.03.1929 Magdeburg,
Arzt.

S. besuchte das Gymnasium in seiner Vaterstadt und studierte auch ausschließlich dort Medizin. Sein Staatsexamen und die Promotion fielen in das Jahr 1894, das Thema der Dissertation betraf den Ikterus der Neugeborenen. S. blieb als Assistent von Wilhelm Ebstein zur Ausbildung in Innerer Medizin in Göttingen, habilitierte sich 1898 für dieses Fach und wurde Privatdozent. Er erwarb sich mit der Gründung und Redaktion des Zentralblattes für Stoffwechsel- und Verdauungskrankheiten, der Jahresberichte für Innere Medizin und der “Ergebnisse der experimentellen Pathologie und Therapie” in der wissenschaftlichen Publizistik früh einen Namen. Zu Beginn des Jahres 1906 wurde er Leiter der Medizinischen Klinik im Krankenhaus Altstadt in Magdeburg, wenig später zusätzlich Chefarzt der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Befreundet mit Paul Ehrlich, dem Schöpfer der Chemotherapie, erprobte S. als einer der ersten in Deutschland in Magdeburg die klinische Wirksamkeit des Salvarsans bei Luesinfektionen und erwarb sich außerdem große Verdienste in der Trinkerfürsorge. 1911 wurde S. Ärztlicher Direktor des Sudenburger Krankenhauses. 1914 erhielt er den Professorentitel, dessen Verleihung schon 1905 in Göttingen bevorstand. Sein Publikationsverzeichnis umfaßt mehr als 40 Aufsätze aus der Inneren Medizin in den von ihm redaktionell betreuten Fachzeitschriften.

Literatur: Helmke Schierhorn/Thomas Klemm, Grabmäler bedeutender Ärzte in Magdeburg, in: Magdeburger Blätter 1984, 84.

Archivalien:  StadtA Magdeburg: PA-Bestand Nr. 6184.

Horst-Peter Wolff