Simon, Bruno Ernst
geb. 15.07.1903 Chemnitz,
gest. 21.10.1998 Friedensau bei Burg,
Pastor, Missionar, Bibelübersetzer.

S. fand zunächst als Landwirtschaftsschüler in Lauterbach bei Marienberg/Erzgebirge eine Anstellung, studierte dann von 1922–26 am Missionsseminar der Freikirche der Adventisten in Friedensau bei Burg, wo er mit Siegfried Horn befreundet war, und wurde anschließend als Missionar in den Nahen Osten entsandt. Schon während des Studiums zeigte sich seine linguistische Begabung. Nach Sprachstudien in Kairo wirkte er ab 1928 in Palästina im Raum Jerusalem, Taibe, Ramallah und Bethlehem vor allem unter der arabischen, aber auch jüdischen Bevölkerung. Tauffeiern am Jordan gehörten zu den Höhepunkten seines Wirkens. Nach einem Heimaturlaub 1933 konnte S. wegen politischer Umstände nicht mehr in sein Missionsgebiet zurückkehren. Weitere Stationen seiner Arbeit als Pastor waren Chemnitz, Berlin, Cottbus, Wittenberg, Senftenberg und zuletzt Hanau. 1976 veröffentlichte S. unter dem Motto der “Reinerhaltung” der Heiligen Schrift eine eigenständige Übersetzung des biblischen Urtextes (21990), die in Worttreue und Syntax der sogenannten Elberfelder-Übersetzung ähnlich ist. Ziel seiner Übersetzung ist ein Text, der dem ursprünglichen Wortlaut möglichst nahe zu kommen sucht. Kleinere Anmerkungen und Erklärungen sind als Lesehilfen gedacht. Die Bibelübersetzung fand in adventistischen und freikirchlichen Kreisen weite Verbreitung. S. verbrachte seinen Lebensabend in Friedensau.

Werke: s. o.

Nachlaß: Bericht über Missionstätigkeit in Palästina, 1928–33, Archiv Friedensau (AAE).

Bildquelle: *ebd.

Daniel Heinz