Virchow, Willi, Dr. med.
geb. 09.11.1894 Potsdam,
gest. 28.09.1970 Bonn,
Arzt, Sanitätsrat, Oberregierungs-Medizinalrat.

Der Sohn des Tierarztes Hermann V. und Neffe des Arztes Rudolf V. studierte nach dem Abitur am Viktoria-Gymnasium in Potsdam ab 1912 Medizin in Berlin. Den Kriegsdienst im I. Weltkrieg leistete er als Sanitäter und Hilfsarzt. Er legte sein Staatsexamen 1920 ab und promovierte 1921. 1921–24 war V. beamteter Arzt im Versorgungswesen und in Krankenhäusern in Münster, Düsseldorf und Köln. 1924–27 erfolgte die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin in Heidelberg unter Ludolf von Krehl. Ab 1928 war V. in Magdeburg tätig. Er leitete die Innere Abteilung der Versorgungsärztlichen Untersuchungsstelle bis zum Einsatz im II. Weltkrieg als Stabs- und Oberfeldarzt. Ab 1945 ließ er sich in freier Praxis in Irxleben nieder. Hervorzuheben ist sein selbstloser Einsatz bei der Versorgung Tbc-Kranker und in der Seuchenbekämpfung. Von 1955 bis 1964 übernahm V. in Nachfolge von Kurt Koelsch als Leitender Arzt die Innere Abteilung der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg-Cracau. Er wurde von Mitarbeitern und Patienten sehr verehrt. 1961 starb seine Ehefrau Dr. med. Elli V., geb.Martin. Im Ruhestand übersiedelte V. 1964 zu seiner Tochter nach Hammelburg, dann nach Bonn-Bad Godesberg. Seine letzte Ruhestätte fand V. auf dem Friedhof der Pfeifferschen Stiftungen.

Nachlaß: Briefe und Gegenstände aus dem Nachlaß seines Onkels Rudolf V. im Archiv seines Sohnes Christian V., Wiesen/Schweiz (B).

Literatur: Friedrich Carl Badendieck, Sanitätsrat Dr. W. V., in: Akademische Blätter 73, Nr. 3, 1971.

Wilhelm Thal