Bader, Paul |
Nach dem Studium der Mathematik, Geschichte, Literatur und Volkswirtschaft 1883–87 in Greifswald arbeitete B. als Redakteur in Frankfurt/Main, Neustadt a.d.H. und in Marburg. 1899 begann seine Tätigkeit an der Magdeburger Volksstimme, die er bis 1925 als Chefredakteur leitete und zu einer der führenden sozialdemokratischen Tageszeitung in Deutschland machte. 1919 wurde er in die Nationalversammlung gewählt und vom Parteivorstand als Nachfolger Friedrich Stampfers an den Vorwärts geholt. Er kehrte jedoch nach kurzer Zeit an die Volksstimme zurück. 1924–33 gehörte B. dem Reichstag als Abgeordneter des Wahlkreises 10, Magdeburg, an. Er schrieb 1914 unter Pseudonym die auch auf großen Bühnen viel gespielte Tragödie aus der Zeit des Sozialistengesetzes “Das Gesetz”, die 1921 am Magdeburger Wilhelmtheater uraufgeführt wurde. Nach 1933 weiter in Berlin lebend, hielt er Kontakt zu seinen Magdeburger und Berliner Genossen. Vor den Bombenangriffen flüchtete er nach Greifswald.
Werke: weitere Bühnenwerke: Astra, 1922; Strandräuber, o. J. (vermißt); Die versunkene Welt, o. J. (vermißt).
Literatur: Reichstags Hdb, 1928, 278; Cuno Horkenbach (Hg.), Das Deutsche Reich, 1930, 635; Ernst Thape, Von Rot zu Schwarz Rot Gold, 1969, 351. Simone Barck/Silvia Schlenstedt u. a. (Hg.), Lexikon sozialistischer Literatur, 1994, 43f.
Bildquelle: Reichstags Hdb, 1928, 477.
Beatrix Herlemann
letzte Änderung: 01.02.2005